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Kinder-Universität Zürich

Welt der Gauner und Ganoven

Max und Moritz
Max und Moritz – Christian Schwarzenegger begann seinen Vortrag mit der Geschichte von Max und Moritz. Das ist eine Bildergeschichte des Dichters und Zeichners Wilhelm Busch.


Es ist nun die dritte Vorlesung, die ich in der Kinderuni Irchel besuche. Der Titel der Vorlesung lautete: «Können 10-jährige ins Gefängnis kommen?»

Der Titel der Vorlesung passt wie die Faust aufs Auge für die Uni Irchel, hier wo man Jura studieren kann. Christian Schwarzenegger, Rechtswissenschaftler und Professor für Strafrecht gibt uns einen Einblick in die Welt der Gauner und Ganoven.

Als aus Spass Ernst wurde – der letzte Streich von Max und Moritz

Wer kennt sie nicht, die zwei 10-jährigen Lausbuben Max und Moritz immer bereit für einen Streich. Tag täglich brüteten sie etwas Neues aus. Sei es dem Bauern die Hühner zu stehlen oder einem Lehrer Ameisen ins Bett zu stecken. Sie lachten sich krumm und schief, und die Betroffenen ärgerten sich blau und schwarz. Der Müller wollte es nicht auf sich sitzen lassen, so dass der letzte Streich böse endete. Zur Strafe wurden sie in Mehlsäcke gesteckt und in eine Mehlpresse geworfen. Da liegen sie nun am Boden fein gepresst, man sieht noch ihre Umrisse doch jede Rettung kommt zu spät.

So war das noch vor hundertsechzig Jahren, als es noch keine Gesetze gab und Selbstjustiz herrschte.

Doch wie ist es heute, was würde heute mit Max und Moritz passieren? Würden sie ins Gefängnis kommen?

Ich kann euch beruhigen, nein, sie würden nicht ins Gefängnis kommen. Aber sie würden auch nicht ohne Strafe davonkommen. Die Polizei würde sie mitnehmen auf die Wache, würde sie befragen und ihnen die Auswirkungen ihrer Taten erklären. Wahrscheinlich würde es eine Geldstrafe geben, die ihre Eltern zu begleichen hätten. Ihre Eltern wären wahrscheinlich nicht erfreut darüber, aber glücklich sie lebend zu wissen.

Wie sehen Gefängniszellen aus? Gemütlich oder eher ungemütlich?

Im Gefängnis Lenzburg sind die Zellentüren aus Stahl. Vor dem Fenster hat es ein Gitter mit Druckluft, die Stäbe sind mit Sensoren versehen. Die einstige Methode die Gitterstäbe durchzufeilen funktioniert deshalb nicht mehr. Würde dies ein Insasse probieren würde dies sofort einen Alarm auslösen. Die Zelle ist klein und hat kaum Licht. Das Bett ist hart. Kein TV, kein Telefon. Für das Kochen sind die Häftlinge selbst zuständig.

Nicht sehr einladend, darum Verbrechen lohnt sich nicht.

Andrej, 8 Jahre

Weiterführende Informationen

Interview

Ayalah interviewt Christian Schwarzenegger