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Kinder-Universität Zürich

Einblicke in die Funktionen der Niere

Im Video wird erklärt, wie die Niere arbeitet.

Es ist klar, dass es im Körper viele Organe mit wichtigen Funktionen gibt. Aber mal ehrlich: Wusstest du, dass die Nieren genauso lebensnotwendig sind wie das Herz oder das Gehirn? Nein? Dann bist du in guter Gesellschaft, weil das auch viele Erwachsene nicht so genau wissen!

In unserer Vorlesung erklären wir deshalb, was die Nieren machen, wie sie funktionieren und warum wir mindestens eine davon zum Leben benötigen.

Wann und wo?

Samstag, 3. Dezember 2022, 9.30-13.00 Uhr 

Detaillierte Informationen zum Ort folgen bei Zulassung zur Veranstaltung.

Programmänderungen vorbehalten!

Wer?

Kinder der 4. und 5. Klasse

Vartan Kurtcuoglu: Mehr über mich...

Eigentlich wollte ich ja nicht Forscher werden.  

Ich verbrachte die ersten Jahre meines Lebens in meiner armenischen Familie in Istanbul und spielte gerne mit Freunden auf der Quartierstrasse. Als meine Eltern mir sagten, dass wir aus der Türkei in die Schweiz auswandern würden, war ich zunächst sauer. Ich sprach ja kein Deutsch, was sich dann im ersten Jahr im Kindergarten im züricherischen Winterthur als ein Problem erwies: Das einzige Spielzeug, das ich benennen konnte, war Lego. Also spielte ich Lego. Und zu Hause hockte ich oft vor dem Fernseher. Man sagt ja, zu viel Fernsehen sei nicht gut – das sage ich meinen zwei Söhnen auch – doch vom vielen Fernsehen lernte ich ganz gut Deutsch und konnte dann meiner Kindergärtnerin sagen, dass ich mal was anderes als Lego spielen wollte. Aber Lego mag ich auch heute noch.

In der ersten Klasse sagte dann eine Expertin meinen Eltern, dass ich wohl viel Mühe in der Schule haben würde, das könne sie an meiner schlechten Schrift erkennen. Die Primarschule habe ich dann doch geschafft, aber meine Schrift ist noch immer schrecklich. Zum Glück kann ich nun auf dem Computer schreiben.  

Im Langzeitgymnasium war es zunächst ziemlich streng. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, dass es viele verschiedene Lehrer für viele verschiedene Fächer hatte, denen ihr eigenes Fach jeweils am wichtigsten war. Und als ich dann ans mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium wechselte, fühlte ich mich richtig wohl. Ich lernte viel und hatte viele Freunde unter meinen Klassenkameraden, die zum grössten Teil aus der Sekundarschule ans Gymnasium gekommen waren. Aber nach zwei Jahren wurde mir trotzdem langweilig. Also ging ich als Austauschschüler an eine Schule in den U.S.A., und zwar in Kalifornien. Ich lebte ein Jahr in einer tollen Gastfamilie, lernte gut Englisch und lernte meine zukünftige Frau kennen.

Zurück in der Schweiz war es an der Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, was ich dann mal werden wollte. Ein Experte meinte, dass man für gewisse Berufe nicht nur studieren müsse, sondern danach sogar noch ein Doktorat brauche – so etwas wie eine Lehre für angehende Forschende. Studieren und dann noch eine Lehre dazu, das wollte ich sicher nicht. Also entschloss ich mich, Maschinenbau zu studieren. Ein anderer Experte hatte nämlich gemeint, dass man danach noch ziemlich alles werden könne, kein Doktorat brauche und nicht viel auswendig lernen müsse. Gut auswendig lernen kann ich nicht.  

Für das Studium ging ich an die ETH Zürich. In den ersten zwei Jahren lernte ich viel Mathematik und Physik und nahm dann an Forschungsprojekten von Professoren teil. Das war ein wenig wie Lego spielen mit teuren Geräten, aber ich bekam dafür Noten. Diese Arbeit gefiel mir so gut, dass ich mich doch noch für ein Doktorat entschied, obwohl ich ja ursprünglich nicht Forscher werden wollte.

Heute leite ich meine eigene Forschungsgruppe am Physiologischen Institut der Universität Zürich und befasse mich mit der Bewegung von Körperflüssigkeiten.    

Carsten A Wagner: Mehr über mich …

Seit vielen Jahren interessiere ich mich besonders für Funktionen der Niere und wie sie in unserem Körper Säure und wichtige Mineralien wie etwa Phosphate kontrolliert.

Phosphat und geringe Mengen an Säure sind enorm wichtig, um unseren Knochen Festigkeit zu geben und dafür zu sorgen, dass alle Zellen im Körper optimal arbeiten.

Dabei finde ich es immer wieder spannend zu sehen, wie andere Lebewesen so etwa Tiere und Pflanzen, teilweise ganz ähnliche oder total unterschiedliche Möglichkeiten gefunden haben, Säure und Phosphat zu regulieren.

Als Kind und Jugendlicher habe ich viel Zeit damit verbracht, Tiere, Pflanzen und Steine im benachbarten Wald oder in den Ferien am Meer oder in den Bergen, zu beobachten und zu bestimmen. Heute mache ich dies immer noch mit viel Freude und zusammen mit meinen Kindern.

Während meines Studiums der Medizin in Deutschland, in Schottland, den USA und in der Schweiz, hatte ich die Möglichkeit, in verschiedenen Laboren zu forschen. Dabei merkte ich, dass Forschung an einer Universität eine tolle Möglichkeit ist, die Natur und die Funktionen des Körpers besser kennenzulernen.

Auch heute noch habe ich Spass am Entdecken und Experimentieren. Schön wäre es, wenn unsere Forschungsergebnisse bald schon Menschen mit Krankheiten helfen könnten.

Johannes Loffing: Mehr über mich …

Ich bin im Sauerland in Deutschland aufgewachsen und habe dann in Münster Medizin studiert. Nachdem ich einige Zeit im Spital gearbeitet habe, bot sich mir die Möglichkeit, eine Stelle am Anatomischen Institut in Zürich anzutreten. Dort habe ich dann meine Frau kennengelernt und aus den zuerst geplanten 1 bis 2 Jahren, die ich in der Schweiz bleiben wollte, sind nun doch deutlich mehr Jahre geworden …

Nach der Geburt unseres ersten Sohnes sind wir gemeinsam nach New Hampshire, einem kleinen Bundesstaat im Nordosten der USA, gezogen, um dort unsere wissenschaftliche Ausbildung fortzusetzen. Kurz nach der Rückkehr in die Schweiz wurde dann unser zweiter Sohn geboren. Nach einer weiteren Tätigkeit am Anatomischen Institut folgte eine «Tour-de-Suisse» mit mehrjährigen Aufenthalten an den Universitäten in Lausanne und Fribourg, bevor ich 2007 als Professor wieder nach Zürich an das Anatomische Institut zurückkam.

Die vielen Umzüge waren zwar manchmal anstrengend, aber haben uns erlaubt, eine Vielzahl neuer Dinge und Menschen kennenzulernen und haben unser Leben sehr bereichert. Auch unsere Kinder haben diese Wanderjahre genossen, auch wenn es für sie einige Schulwechsel bedeutete. Nun sind sie selbst erwachsen und studieren an der ETH in Zürich bzw. an der Universität in Fribourg.

Als Professor unterrichte ich nun selbst Medizinstudierende und versuche, ihnen den Aufbau des Menschen und seiner Organe zu erklären. Für die Untersuchung der kleinsten Bestandteile der Organe, den sogenannten Zellen, nutzen wir Mikroskope, die ähnlich wie Ferngläser funktionieren und uns erlauben, vergrössert Dinge zu sehen, die wir mit dem blossen Auge gar nicht erkennen würden.

Meine Forschungsgruppe besteht aus vielen jungen Leuten aus unterschiedlichen Ländern. Wir beschäftigen uns mit dem Aufbau und der Funktion der Nieren. Die Nieren bilden den Urin und regeln den Blutdruck. Uns interessiert besonders, wie unsere Ernährung die Nieren beeinflusst und wie eine Störung der Nierenfunktion einen Bluthochdruck verursachen kann. Bluthochdruck ist ein grosses medizinisches Problem, da der hohe Druck das Herz und die Blutgefässe schädigt. Dies kann Herzinfarkte und andere Erkrankungen verursachen.    

Dominique Loffing: Mehr über mich …

Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Zürich. Umgeben von viel Natur und begleitet von mehreren Haustieren wurde mein Interesse an den Naturwissenschaften schon früh geweckt. Dass aus diesem grossen Interesse aber einmal ein Beruf werden könnte, konnte ich mir damals als junger Mensch nicht vorstellen. Für ein Biologiestudium habe ich mich erst kurz vor der Matura entschieden. Nicht zuletzt auch ermutigt von einem begeisternden Biologielehrer.

Biologie studiert habe ich an der Universität Zürich und habe dort am Anatomischen Institut dann auch meine Doktorarbeit geschrieben. Nach Abschluss der Doktorarbeit hatte ich die Möglichkeit, im Ausland und an verschiedenen Universitäten in der Schweiz zu forschen und auch zu lehren. So sind wir als ganze Familie häufig umgezogen, bevor wir wieder zurück nach Zürich gekommen sind.

Heute liegt mein Hauptinteresse darin, besser zu verstehen, wie unseren Nieren es meistern, den Salz- und Wasserhaushalt in unserem Körper im Gleichgewicht zu halten. Egal, ob es heiss oder kalt ist, ob wir Chips oder Rübli essen, ob wir draussen spielen und rennen oder gerade faul auf dem Sofa liegen.

Marta Girona Alarcon: Mehr über mich...

In Spanien, als jüngstes Kind meiner Familie, hatte ich meine Geschwister als Vorbild. Obwohl ich am liebsten bastelte und wenig von Hausaufgaben hielt, wollte ich mich wie sie mit Naturwissenschaften befassen. In der Schule interessierten mich vor allem Chemie und Mathematik. Probleme erfolgreich zu lösen machte mich glücklich. Während dieser Jahren bemerkte ich auch, dass ich ein Nachtmensch bin, weil ich am Tag lieber Sport machte und in der Nacht extra zum Lernen aufstand.  

Nach der Schule fand ich es gar nicht einfach zu entscheiden, was ich weiter machen sollte. Einerseits wollte ich mein eigenes Restaurant eröffnen, wofür ich eine Kochausbildung brauchte. Andererseits wollte ich auch ein wissenschaftliches Studium machen. Mein Vater sagte mir, dass ich mit der Kochausbildung nicht auch noch studieren könne. Auf die Universität wollte ich aber nicht verzichten. So entschied ich mich für ein Studium der Nanotechnologie und Nanowissenschaft, da ich mir davon Anwendungen in vielen Gebieten versprach.  

Nach dem Studium wanderte ich in die Schweiz aus, da ich mich während eines Austauschsemesters in die Schweizer Alpen verliebt hatte. Während des Studiums in Spanien stellte ich Nanopartikel her. Nun wollte ich etwas anderes im Labor ausprobieren. Ich nahm an einer Fachhochschule eine Teilzeitstelle an, während der ich eine natürliche Schutzbeschichtung für Wolle entwickelte. Was mir dabei fehlte war ein Bezug zur Medizin. Aus diesem Grund schrieb ich meine Masterarbeit bei der Firma Straumann, wo ich Mikroskopen und Oberflächentechnik für die Lösung von medizinischen Problemen einsetzen konnte.  

Nach der Masterarbeit hatte ich fast schon eine Stelle bei einem anderen Unternehmen angenommen, als mir eine Position als Doktorandin an der Universität Zürich angeboten wurde. Und dort bin ich jetzt. Ich arbeite ich in einem interdisziplinären Projekt, wo ich verschiedene Bildaufnahmetechniken und Computersimulationen verwende, um die Dynamik der Hirn-Rückenmarksflüssigkeit zu verstehen. Mein Ziel ist es, den Weg von Immunzellen im Gehirn nachzuzeichnen, und zu verstehen, wie sich dieser bei gewissen Krankheiten ändert.   

Pooya Razzaghi: Mehr über mich...

In meiner Kindheit wollte ich immer Künstler werden wie mein Vater. Ich erinnere mich, wie ich, an meinem Schreibtisch sitzend, leere Seiten vollgekritzelt habe und dabei aus meiner Spielzeugtasse Tee trank, um meinen Vater nachzuahmen! Als Teenager mochte ich Comics, im Gegensatz zu meinen Freunden, die Jugendromane lasen. Während meiner Grund- und Mittelschule war ich gut in Malen und Mathe, was sich augenscheinlich erstmal zu widersprechen scheint, nicht wahr? Ja, ich mochte auch Mathematik. Es machte mir Spaß, analytische Probleme zu lösen, die andere Schüler nicht lösen konnten, und wurde früher von meinem Lehrer dafür bewundert. Es war eine Herausforderung für mich, mich zwischen Kunst und Wissenschaft als meinen zukünftigen Beruf zu entscheiden, aber irgendwann musste ich diese wichtige Entscheidung treffen. Und dieser Punkt war der Beginn meines Gymnasiums.  

In meinem Land, dem Iran, müssen alle Schüler im letzten Jahr der Oberstufe eine landesweite Prüfung ablegen, um an die Universität zu gehen. Das sind insgesamt eine Million Menschen. Für eine gute Universität musste ich also vier Jahre ins Gymnasiums investieren, um mich auf Literatur, Mathematik, Physik usw. vorzubereiten. Deshalb entschied ich mich zu Beginn des Gymnasiums für den naturwissenschaftlichen Weg, da ich dachte, auf diese Weise viele neue Sachen erkunden zu können. Zum Glück lohnten sich all meine Bemühungen und schlaflosen Nächte, und ich konnte als Maschinenbauingenieur an einer der Top-Universitäten aufgenommen werden, was eine neue und wunderbare Erfahrung für mich war. Ich konnte frei zwischen den Kursen wählen, die ich wollte. Ich konnte den Forschungsgruppen beitreten, die mir gefielen. Und ich hatte die Möglichkeit, als Praktikant in Industrieunternehmen zu arbeiten. Ich hatte also viel mehr Freiheit, meine Vorlieben im Maschinenbau zu erkunden. Jahrelanges Studium gab mir auch die Chance, meinen Sinn für Kunst wieder aufleben zu lassen, den ich in den Jahren des Gymnasiums fast vergessen hatte. Zu Zeichnen war wie meine Superpower, um mit der Welt der Technik zu kommunizieren, meine Ideen zu erklären und Menschen zu inspirieren.  

Die Jahre meines Studiums im Iran haben mir dabei geholfen, herauszufinden, dass ich gerne ein Ingenieur bin, der sein Wissen in der Medizin und nicht nur für Industriemaschinen anwenden möchte. Wegen meines Interesses an der schönen Schweiz und ihren renommierten Universitäten ergatterte ich schliesslich eine Doktorandenstelle im Bereich der Biomedizin an der Universität Zürich. Jetzt finde ich mich mit meiner echten Tasse Tee an meinem Schreibtisch im Büro wieder und kritzle nicht nur zufällige Linien, sondern Zeichnungen, die sich auf meine Forschungsstudien beziehen.  

Weiterführende Informationen

ANMELDEFENSTER GESCHLOSSEN

Das Anmeldefenster für die Workshops ist seit dem 11.09. geschlossen. 

 

Die Plätze werden ausgelost und Kinder, die einen Platz bekommen haben, werden bis Ende September benachrichtigt. 

Vartan Kurtcuoglu

Prof. Dr. Vartan Kurtcuoglu, Professor für Physiologie, UZH

Carsten Wagner

Prof. Dr. Carsten Wagner, Professor für Physiologie, UZH

Jan Loffing

Prof. Dr. Jan Loffing, Professor für Anatomie, UZH

Dr. Dominique Loffing

Dr. Dominique Loffing, Biologin, UZH

Marta Girona Alarcon

Marta Girona Alarcon, PhD Kandidatin

Pooya Razzaghi

Pooya Razzaghi, PhD Kandidat