Navigation auf uzh.ch

Suche

Kinder-Universität Zürich

Mehr über Angelika Linke …

Dr. Angelika Linke ist Professorin für Deutsche Sprachwissenschaft an der UZH und ständige Gastprofessorin an der Universität Linköping in Schweden

Geboren (1954) und aufgewachsen bin ich in Deutschland, studiert habe ich dann aber in Zürich und Stockholm, und zwar Germanistik, Skandinavistik und Geschichte. Dass ich auch Skandinavistik studiert habe, d.h. Sprachen und Literaturen der skandinavischen Länder, hat letztlich damit zu tun, dass ich als Kind mit meinen Eltern oft in Dänemark in den Ferien war und die dänischen Sommer am Meer so wunderschön fand. Manchmal kommt man eben auch über ganz unwissenschaftliche Vorlieben zu seinen Studienfächern.

In der Germanistik habe ich mich im Verlauf des Studiums für dessen sprachwissenschaftliche Seite zu interessieren begonnen, also für Fragen wie: Weshalb reden wir eigentlich nicht mehr wie die Ritter im Mittelalter? Wie und weshalb unterscheidet sich die gesprochene Sprache von der geschriebenen? Wieso sind höfliche Formulierungen meist länger als nicht so höfliche?

In meiner eigenen Forschungstätigkeit habe ich mich vor allem mit dem Verhältnis von Sprache, Kultur und Gesellschaft beschäftigt, wobei ich „Sprache“ in einem sehr weiten Sinn verstehe und auch untersuche, wie wir unseren Körper in der Kommunikation zeichenhaft einsetzen, sei dies durch Gestik, durch Körperbewegungen oder durch die Bekleidung. Ausserdem interessiere ich mich für die Geschichte von Sprache und Sprachgebrauch, also etwa dafür, ob Jugendliche immer schon anders gesprochen haben als ihre Eltern, und ob und wie sich gesellschaftliche Veränderungen – also etwa die Studentenbewegung von 1968 – auch in einem veränderten Sprach- und Körperverhalten zeigen. Dieses Interesse hat dann auch dazu geführt, dass ich gemein­sam mit Kollegen und Kolleginnen aus anderen Fächern das Studienprogramm „Kulturanalyse“ aufgebaut habe und dass ich neben meiner Professur in Zürich auch noch am Forschungskolleg „Sprache und Kultur in Europa“ der Universität Linköping in Schweden tätig bin. (Skandinavien hat mich eben nie ganz losgelassen!) Ausserdem habe ich auch in den USA (an der Washington University in St. Louis) unterrichtet und am Wissenschaftskolleg in Berlin in einem sehr interdisziplinären Umfeld (das heisst im Austausch mit vielen anderen Wissenschaftsgebieten) geforscht.

Das spannendste an meinem Forschungsgegenstand, der Sprache, ist die Tatsache, dass sie einerseits recht festen Regeln folgt, andererseits aber auch an alle Ausdrucksbedürfnisse angepasst werden kann und sich zudem historisch verändert. Wie das zusammengeht – das versucht man in der Sprachwissenschaft herauszufinden.