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Kinder-Universität Zürich

Mehr über Michael Schaepman

Michael Schaepman ist Professor für Fernerkundung an der UZH

Ich bin 1966 in Zürich geboren. Schon als kleiner Junge hat mich immer alles interessiert. Meine Eltern hätten es aber lieber gesehen, wenn ich mich für längere Zeit für etwas Bestimmtes interessiert hätte – vor allem für die Schule.
Nach der Schule habe ich in Zürich zuerst Experimentalphysik und Informatik studiert.  Mein Interesse lag schon damals im Bereich der Raumfahrt. Per Zufall bin ich dann auf das Gebiet der Fernerkundung gestossen und habe dazu mein Studienfach in die Geographie verlegt.

In der Fernerkundung stellt man sich die Frage, ob man aus Strahlung (das heisst aus reflektiertem, also "zurückstrahlendem", Licht, Wärmestrahlung und aktiven Wellen) Informationen über die Erdoberfläche gewinnen kann. Solche Informationen sammelt man mit Hilfe von Instrumenten, welche in Satelliten, Flugzeugen oder ferngesteuerten Drohnen (das sind unbemannte Luftfahrzeuge) installiert sind. Auf diese Weise kann man zum Beispiel die Abholzung der Wälder weltweit erfassen.

Meine Doktorarbeit habe ich in Zürich geschrieben und dazu meine Experimente im Physikinstitut durchgeführt. Dort stand nämlich ein hochgenauer Laser, den ich verwenden durfte. Ich setzte mich dabei immer mit der Frage auseinander, ob man aus reflektiertem Licht mehr erfahre kann als ‘nur’ die Farben, welche wir sehen. So habe ich den Einstieg in die Spektroskopie gefunden, das ist das Fachgebiet, in welchem man das Spektrum (z.B. die Stärke oder Intensität) der Farben misst – auch solche, die wir nicht sehen können. Heute sind sogenannte Spektrometer (das sind Geräte, die ein solches Spektrum ausmessen) auf vielen Satelliten und Flugzeugen eingebaut, um das von der Erde reflektierte Licht zu messen.

Nach dem Doktorat suchte ich mit Teleskopen (Fernrohren) und Spektrometern nach Leben auf anderen Planeten. Ich arbeitete dazu in Amerika, an der University of Arizona (in Tucson) und auf dem Kitt Peak Observatory. Zurück in der Schweiz, konnte ich die Projektleitung für den Bau eines Spektrometers für die Europäische Weltraumbehörde (ESA) an der UZH übernehmen. Aber schon zwei Jahre später bekam ich ein super Angebot aus den Niederlanden. Dort habe ich sechs Jahre im Bereich der Umweltwissenschaften an der Wageningen Universiteit gearbeitet und mich vor allem mit der Auswertung von Satellitenbildern beschäftigt. 2009 bin ich aber mit meiner Familie wieder in die Schweiz und an die UZH zurückgekehrt.