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Kinder-Universität Zürich

Auf den Zahn gefühlt: Wie arbeiten Zahnmedizinerinnen und -mediziner?

Zahngesundheit ist ein wichtiges Thema und schon in der Schule achten Kinder auf ihre Zähne. Es kann aber sein, dass etwa durch einen Unfall oder eine Krankheit Zähne behandelt oder ersetzt werden müssen. Die heutige Zahnmedizin arbeitet dabei mit modernsten dreidimensionalen Methoden: Computer, 3D-Fotos und 3D-Röntgenbilder werden genutzt, um Krankheiten zu erkennen, Operationen zu planen und auch um bei Erwachsenen Zahnimplantate zu setzen.

In dem Workshop wirst du erfahren, wie wir in der Zahnmedizin mit computeranimierten Filmen, 3D-Fotos und 3D-Röntgenbilder arbeiten, um Patienten zu behandeln.

Aus computeranimierten Filmen lernen

Mit einer Computeranimation kann man Dinge zeigen, die man mit dem blossen Auge nicht erkennen kann, so zum Beispiel wie ein Zahnimplantat in den Kieferknochen einheilt. Wir zeigen im Workshop einen Film, der aufzeigt, was sich dabei in der Tiefe des Knochens zwischen den Zellen abspielt.

Zähne mit dem Scanner filmen

Bei vielen von Euch ist sicher schon mal vom Zahnarzt oder der Zahnärztin oder beim Kieferorthopäden ein Abdruck der Zähne gemacht worden. Ein Abdrucklöffel wird dabei mit einer weichen Masse gefüllt und auf die Zähne gedrückt. Heute können wir mit einem Hand-Scanner die Zähne erfassen und ein dreidimensionales Foto davon erstellen. Im Workshop werden wir das an Kiefermodellen ausprobieren und uns danach die gescannten Zähne auf dem Computermonitor anschauen. Jeder darf einmal selbst scannen.

Zahnimplantate in den Kieferknochen setzen

Ein Zahnimplantat sieht ähnlich aus wie eine Schraube und wird in den Kieferknochen gesetzt, um einen fehlenden Zahn zu ersetzen. Nachdem der Knochen verheilt ist, wird eine Zahnkrone auf das Implantat geschraubt, damit man wieder kauen kann. Im Workshop darf jedes Kind ein echtes Zahnimplantat in einen Kunststoffkiefer setzen. Dafür muss zuerst ein Loch in das Kiefermodell gebohrt werden. Das machen wir mit einem zahnärztlichen Bohrer. Wie bei einer echten Operation braucht man hierfür einen Operateur und einen Assistenten. Jeder von euch darf erst assistieren und danach selbst ein Implantat setzen.

3D-Röntgenbilder interpretieren

Bevor ein Zahnimplantat gesetzt wird, muss man ein Röntgenbild machen. Auf dem Röntgenbild sieht man, wie viel Kieferknochen vorhanden ist, um das Implantat in den Knochen zu schrauben. Dies erfolgt heute meist mit einem 3D-Röntgengerät (Digitales Volumentomogramm). Auf dem Computer schauen wir uns solche 3D-Bilder an und zeigen, wie man das Gesicht und die Knochen von aussen und innen betrachten kann. Jeder von Euch darf zum Abschluss ein virtuelles Implantat mit einem Computerprogramm in das Röntgenbild einfügen.

Wann?

Samstag, 5. März 2022 | 10.00 bis 13.00 Uhr

Wer?

5. und 6. Klasse

Wo?

Klinik für Oralchirurgie des Universitätsspitals Zürich
Detaillierte Informationen folgen bei Zulassung zur Veranstaltung.

Programmänderungen vorbehalten!

Bernd Stadlinger: Mehr über mich ...

Ich bin in der Universitätsstadt Erlangen in Süddeutschland geboren und in der Nähe aufgewachsen. In Erlangen gibt es die Firma «Siemens», die für ihre technischen Erfindungen bekannt ist. Ich war technisch begabt und wollte Ingenieur werden. Es kam aber anders.

Gegen Ende meiner Schulzeit begann ich, mich für Biologie zu interessieren. Ich wollte mehr wissen über den menschlichen Körper. Also habe ich Medizin studiert. Da ich meine Faszination an der Technik aber nie verloren hatte, studierte ich auch noch Zahnmedizin, weil man in diesem Studium viel technisches Know-How benötigt. Die Studienzeit absolvierte ich an den Universitäten Erlangen, Wien und Dresden.

Heute bin Titularprofessor an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Klinik für Oralchirurgie der Universität Zürich. An unserer Klinik operiere ich, entferne Weisheitszähne oder setze Zahnimplantate.

Meine Arbeit ist besonders interessant durch moderne Entwicklungen in der Medizin und Zahnmedizin. Drei davon sind hier aufgelistet:

Implantate. Ein Zahnimplantat muss man sich wie eine Schraube vorstellen, die in den Kieferknochen gesetzt wird. Zusammen mit einer Zahnkrone kann das Implantat einen Zahn ersetzen. Der Patient oder die Patientin kann dann wieder besser kauen.

3D-Röntgengerät: Damit können wir das Gesicht samt Knochen, Zähnen und Kiefergelenken betrachten und auf versteckte Krankheiten hin untersuchen.

Scanner: Mit einem Scanner können wir ein Gesicht dreidimensional von aussen als 3D-Foto aufnehmen. Mit einem weiteren Scanner, der ähnlich wie eine kleine Kamera aussieht, können wir zum Beispiel Zähne filmen und mit einem Computerprogramm genau planen, wie wir ein Implantat setzen können.

Fabienne Bosshard: Mehr über mich...

Nach meiner Schulzeit in Zürich, packte mich das Interesse an der Medizin. Da ich sehr gerne mit meinen Händen arbeite, entschied ich mich, Zahnärztin zu werden. Heute arbeite ich als Oberärztin in der Poliklinik für Oralchirurgie am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich.

Ich betreue die Assistenzzahnärzt:innen bei ihrer Ausbildung zum Oralchirurg:in und gebe Vorlesungen für unsere Studierenden.

Was mich jedoch am meisten begeistert ist die Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten. Es ist für mich sehr wichtig, dass ich ihnen helfen kann. Deshalb fasziniert mich die Chirurgie schon sehr lange, und ich hoffe, dass der ein oder andere von euch vielleicht auch später einmal Zahnmedizin studiert und Gefallen an dieser Arbeit findet.

Weiterführende Informationen

Bernd Stadlinger

Prof. Dr. Dr. Bernd Stadlinger, Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Fabienne Bosshard

Dr. Fabienne Bosshard, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgin