Biodiversität in der Schweiz – warum es in der Natur so viele Arten gibt und braucht

Für alle Kinder der 3. bis 6. Klasse, ohne Vorkenntnisse. 

Mittwoch, 13. März 2024, 14.30–15.30 Uhr.  
Die Vorlesung findet am Campus Irchel (Y04-G-30) statt. 

Wisst ihr, wie viele Arten an Pflanzen und Tieren in der Schweiz vorkommen? Oder wo man in der Schweiz in den letzten Jahren mehrere Arten entdeckt hat, die es weltweit nirgendwo sonst gibt?  

In meiner Vorlesung werdet ihr es erfahren! Biodiversität beschreibt die Vielfalt an Organismen, deren genetische Vielfalt und die Vielfalt an Lebensräumen. Biodiversität und die Vielfalt des Lebens ist eines der faszinierendsten Phänomene und unterscheidet die Erde von allen anderen bekannten Planeten. Ich werde euch erklären, wie diese Biodiversität entsteht, warum und wo es viele Arten gibt und wieso eine hohe Biodiversität auch für uns Menschen wichtig ist. Wir werden aber auch darüber sprechen, dass der Mensch eine Biodiversitätskrise ausgelöst hat und weltweit über 30% aller Arten bedroht sind. Wir werden besprechen, was ihr dagegen tun könnt und wie wir die Biodiversität schützen können.  

In meiner Forschung beschäftigte ich mich vor allem mit Biodiversität in Gewässern, das heisst in Flüssen, Seen und im Grundwasser. Wir werden also gemeinsam eintauchen und erkunden, was alles für Arten in Gewässern zu entdecken sind. Da gibt es nebst Fischen und Algen ganz viele wirbellose Tiere, Kieselalgen, Mikroben und viele weitere. Zusammen bilden sie ein aquatisches Nahrungsnetz, in dem die Arten voneinander abhängig sind und sich gegenseitig beeinflussen.  

Ich werde euch zeigen, wie man diese Arten direkt und selbst beobachten kann (und auch ein paar lebendige Beispiele dabei haben). Wir nutzen aber auch DNA-Untersuchungen, um Biodiversität im Wasser zu messen. Dazu sammeln wir 1 Liter Wasser und können wie in einem Krimi mit einer DNA-Untersuchung herausfinden, welche und wie viele Arten in einem Gewässer vorkommen. Einige wenige dieser Arten werde ich auch mitnehmen und ihr könnt sie in der Vorlesung, und danach selbst in der Natur, anschauen.  

Ich bin in der Nordwestschweiz aufgewachsen, und war schon als Kind sehr interessiert an der Vielfalt von Organismen: Schmetterlinge, Vögel, Pflanzen. Ich wollte möglichst viele davon kennen und bin oft in der Natur unterwegs gewesen. Deshalb wusste ich schon in meiner Schulzeit: ich will Forscher werden!  

Nach Abschluss des Gymnasiums habe ich Biologie studiert. Dabei interessieren mich einerseits die theoretischen Grundlagen, aber andererseits auch, wie dieses Wissen in die Praxis einfliessen kann. Schon während des Studiums habe ich mit Naturschutzfachstellen und Monitoringprogrammen des Bundesamts für Umwelt zusammengearbeitet und mache dies noch heute.  

Nach dem Studium war ich mehrere Jahre lang als Forscher in Finnland und Kalifornien tätig. Seit gut 10 Jahren bin ich Professor an der Universität Zürich. Auch heute noch interessiert mich, wie viele Arten es in der Schweiz gibt, wo diese vorkommen und wie sich die Biodiversität verändert. Unter anderem hat meine Forschungsgruppe mehrere Flohkrebsarten in der Schweiz neu entdeckt, einige waren sogar neu für die Wissenschaft!   

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