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Kinder-Universität Zürich

Künstliche Intelligenz in der Medizin: Das Seltsame, das Wunderbare und das Unheimliche

Künstliche Intelligenz (abgekürzt: KI) bedeutet, dass man einem Computer Dinge beibringt, für die normalerweise ein Mensch erforderlich wäre. Wenn man zum Beispiel einem Computer beibringen will, wie man eine Katze erkennt, zeigt man ihm viele Bilder von Katzen, und der Computer lernt, sie zu erkennen.    

Wusstet ihr, dass künstliche Intelligenz auch in der Medizin eingesetzt wird? Richtig, künstliche Intelligenz kann Ärztinnen und Ärzten dabei helfen, Krankheiten zu erkennen, die beste Behandlung auszuwählen oder vorherzusagen, wie sich eine Krankheit entwickeln wird. Wenn wir einem Computer beispielsweise viele Bilder von harmlosen Leberflecken und von Hautkrebs zeigen, kann er lernen, die beiden zu unterscheiden, und zwar besser als viele Menschen! Oder er kann uns helfen vorherzusagen, welches Mittel bei welchem Menschen besonders gut wirkt.    

KI kann in der Medizin also sehr nützlich sein. Aber es gibt auch viele Herausforderungen. Manche befürchten zum Beispiel, dass man, wenn man krank ist, gar nicht mehr mit einer Ärztin oder einem Arzt, sondern mit einer Maschine spricht. Aber wir wollen doch, dass ein anderer Mensch für uns da ist, wenn es uns schlecht geht! Ein anderes Problem ist, dass sich auch Computer irren können. Sie meinen zum Beispiel auf einem Bild eine Katze zu erkennen, wenn in Wirklichkeit ein Tigerbaby zu sehen ist. Fehler sind aber gerade in der Medizin ein Problem. Besonders dann, wenn sie dazu führen, dass bestimmte Menschen benachteiligt werden.    

In der Vorlesung wollen wir uns Beispiele anschauen, was schiefgehen kann, wenn die KI Fehler macht oder wenn sie sogar eingesetzt wird, um anderen zu schaden. Aber wir wollen uns auch damit beschäftigen, wie Künstliche Intelligenz Ärztinnen und Ärzten bei ihrer Arbeit helfen kann. Und: Ihr werdet Gelegenheit haben, mit einer echten KI zu sprechen!  

Wer?

Kinder der 3. bis 6. Klasse

Wo?

Die Vorlesung findet am Campus Irchel (Y04-G-30) statt. 

 

Programmänderungen vorbehalten

Nikola Biller-Andorno: Mehr über mich ...

Ich habe Medizin studiert und dazu noch Philosophie, Psychologie und Soziologie. Ich wollte verstehen, warum die Medizin so ist, wie sie ist, und wie man sie verbessern kann. Ich fand, dass Patienten oft nicht richtig zugehört wird und dass die Ärzte dann manchmal nicht wirklich verstehen, was ihren Patienten wichtig ist. Um dabei zu helfen, das zu ändern, bin ich Medizinethikerin geworden. Seit 2005 bin ich in Zürich, vorher habe ich in Berlin gearbeitet. Ich unterrichte Studierende, die später einmal Ärztinnen und Ärzte werden wollen und ich forsche. Ja, auch in der Medizinethik kann man forschen. Man braucht dafür kein Labor und keine Apparate, sondern es geht darum, Argumente und Annahmen zu überprüfen, so dass man eine möglichst gut begründete Position vertreten kann. Ich arbeite auch mit der Weltgesundheitsorganisation in Genf zusammen, zum Beispiel wenn es um die Frage geht, wie Impfstoffe gerecht verteilt werden.  

Giovanni Spitale: Mehr über mich ...

Ich wurde 1987 in Italien geboren. Ich bekam meinen ersten Computer, als ich 4 Jahre alt war, aber ich benutzte ihn nicht, um Videospiele zu spielen oder im Internet zu surfen: Ich war viel neugieriger auf das, was in ihm steckte und wie er funktionierte (auch weil es damals in meinem Dorf kein Internet gab).    

Ich bin in einem kleinen Dorf in den Bergen aufgewachsen, und es gab nicht viel zu tun. Die coolen Dinge in der Umgebung waren mein Computer und die öffentliche Bibliothek (und natürlich die Berge, aber das ist eine andere Geschichte). Also verbrachte ich viel Zeit mit dem Lesen von Büchern, allen möglichen Büchern, und irgendwie stellte ich die gleichen Fragen, die ich zu Computern hatte, zu Ideen: Wie funktionieren sie? Was steckt in einer Idee? Und wie baut man sie auf?    

Als es an der Zeit war, zu entscheiden, was ich an der Universität studieren wollte, hatte ich sehr klare Vorstellungen: Ich wollte Philosophie studieren, um zu verstehen, wie Ideen funktionieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits erkannt, dass Computer viel einfacher sind.    

Während meiner Studienzeit wurden die Computer immer komplexer und leistungsfähiger. Ich begann, meine Programmierkenntnisse für meine Arbeit als Philosoph zu nutzen, aber ich wurde auch (wieder) neugierig darauf, wie sie funktionieren, was sie können und was nicht.    

Jetzt arbeite ich als Forscher im Bereich der biomedizinischen Ethik. In der biomedizinischen Ethik geht es darum, zu verstehen, was in der Medizin und in der Humanforschung richtig und was falsch ist, und da Computer immer mehr Einzug halten, können Philosophen, die sich mit Computern auskennen, eine Menge Spaß haben.  

Wann?

Mittwoch, 08. März 2023 | 14.30–15.30 Uhr

Weiterführende Informationen

Prof. Dr. med. Dr. phil. Nikola Biller-Andorno, Medizinerin und Ethikerin, UZH

Prof. Dr. med. Dr. phil. Nikola Biller-Andorno, Medizinerin und Ethikerin, UZH

Dr. Giovanni Spitale, Forscher, UZH

Dr. Giovanni Spitale, Forscher, UZH