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Kinder-Universität Zürich

Schwitzen Wiesen und Wälder so wie wir?

Mensch, war das wieder heiss diesen Sommer, und letzten Sommer auch…..! Ihr seid bestimmt oft im See schwimmen gegangen, habt viel getrunken und ab und zu ein Glace gegessen. Habt ihr in der Warteschlange eine Wiese oder einen Wald getroffen? Dumme Frage? Nein, gar nicht! Was macht eine Wiese eigentlich, wenn es ihr zu heiss wird? Sie kann ja nicht in den Schatten gehen, und auch ein Wald kann nicht einfach in den See springen.

Woher kommt das Wasser?

Alle Pflanzen und Tiere schwitzen, das heisst dann in der Wissenschaft «verdunsten», und der Vorgang des Schwitzens heisst «Verdunstung». Die Pflanzen verlieren Wasser aus ihren Blättern, die Tiere verlieren das Wasser über ihre Zunge oder ihre Haut, so wie wir Menschen. Aber auch der Boden verliert Wasser über seine Oberfläche. Für eine Wiese oder einen Wald kann das dann ganz schön viel Wasser sein, das verdunstet wird.

Und woher kommt dieses Wasser? Gute Frage: Meist kommt das Wasser mit dem Regen und wird im Boden eine Zeit lang gespeichert. Dort nehmen die Pflanzen es dann mit ihren Wurzeln auf und transportieren es durch die Stängel und Stämme in die Blätter, wo es verdunsten kann. Bei der Verdunstung wird flüssiges Wasser zu Wasserdampf. Dabei wird Energie frei und kühlt das Blatt, genauso wie unsere Haut kühler wird, wenn wir schwitzen. In einer Wiese oder in einem Wald gibt es ganz viele Blätter und viele Oberflächen. Daher ist es dort auch immer kühler als zum Beispiel auf einem Parkplatz.

Clevere Pflanzen

Die Pflanzen in der Wiese und im Wald trinken also ähnlich wie wir, aber halt nur Bodenwasser, keine Limonade oder Säfte. Daher müssen sie auch nicht anstehen. Weil es in einer Wiese und in einem Wald viele Pflanzen gibt, die unterschiedlich gross und breit sind, machen sie sich den Schatten selbst. Ganz schön clever, oder? Davon möchte ich euch erzählen und auch eure Fragen beantworten, die ihr nun ganz bestimmt habt.

Nina Buchmann: Mehr über mich ...

Ich bin ein Gecko!

Ihr kennt doch bestimmt die kleinen Tiere, die senkrecht die Wände hochlaufen können? Nun, offensichtlich bin ich grösser als diese kleinen Echsen und Wände hochlaufen kann ich auch nicht. Aber alle, die wie ich in Bayreuth (Deutschland) Geoökologie studiert haben, werden «Geckos» genannt, das ist unser Spitzname. Während des Studiums habe ich gelernt, wie Wiesen, Wälder und Äcker funktionieren, aber auch was im Boden, im Wasser und in der Luft passiert. Wir nennen das auch «Biogeochemie». Ihr erkennt bestimmt eure Schulfächer Biologie, Geographie und Chemie in diesem Wort.

Ich bin nun seit fast 17 Jahren Professorin an der ETH Zürich und arbeite dort mit einem sehr internationalen Team: die Teammitglieder stammen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich, aber auch aus Italien, Iran, China, Indien und Australien. Daher unterhalten wir uns häufig auf Englisch. Allen gemeinsam ist das Interesse, welche Einflüsse Wetter und der Klimawandel auf unsere Ökosysteme haben, wie wir die Bewirtschaftung von Wiesen, Weiden und Äckern verbessern können, damit wir und die Tiere genügend zu fressen haben und es der Umwelt trotzdem gut geht, und was wir Menschen sonst noch von Ökosystemen erhalten, wie zum Beispiel sauberes Wasser, kühle Luft oder einfach einen schönen Platz zum Ausruhen.

Weiterführende Informationen

Nina Buchmann

Prof. Nina Buchmann, Agrarwissenschaften, ETHZ

Buchtipp zum Klimawandel

Kleine Gase – Grosse Wirkung, Der Klimawandel
von: David Nelles und Christian Serrer

Altersempfehlung: 14 bis 16 Jahre
Herausgeber: KlimaWandel GbR
Anzahl Seiten: 128