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value ARCHIV KINDER-UNIVERSITÄT ZÜRICH

Programm der Kinder-Universität Zürich
für das Sommersemester 2006

Wann?
Mittwochs, 17.15 bis 18.00 Uhr, Türöffnung 17.00 Uhr

Wo?
Universität Zürich Irchel, Winterthurerstr. 190, Hörsaal 30


29.März 2006

Wie hat der Mensch die Eiszeit überlebt?
Prof. Philippe Della Casa
Ur- und Frühgeschichte


5. April 2006

Woher kommen die Mikroorganismen?
Dr. Kurt Hanselmann
Mikrobiologie


Pause


3. Mai 2006

Warum brüllen Löwen?
Sandra Ramsauer
Verhaltensbiologie


10. Mai 2006

Wie entsteht ein Ton?
Prof. Hugo Keller
Physik


17. Mai 2006

Was ist alles Nano?
Prof. Vahid Sandoghdar, ETH
Physikalische Chemie


Pause


31. Mai 2006

Warum verschwinden Tierarten?
PD Dr. Margret Schlumpf
Entwicklungspharmakologie


7. Juni 2006

Wem gehört das Wasser?
Prof. Francis Cheneval
Philosophie


14. Juni 2006

Wie findet Zucker Krebs?
Prof. Hans Christoph Steinert
Nuklearmedizin

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29. März 2006

Philippe Della Casa

Prof. Philippe Della Casa
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Speer
Wie hat der Mensch die Eiszeit überlebt?

In Europa sind wir uns gewohnt, dass das Klima entsprechend den Jahreszeiten mehr oder weniger stabil ist, dass die Landwirtschaft genügend Nahrung bereit stellt, und dass alle Menschen in Aussehen und Kultur etwa gleich sind. Dies war nicht immer so! Es gab lange Zeiten, in welchen halb Europa mit Eis bedeckt war, und die Menschen auf der Suche nach Nahrung als Jäger und Sammlerinnen umherzogen. Und es gab – vor dem heutigen, modernen Menschen – andere Menschenformen, auch in Europa.
Hier sind also ein paar wichtige Stichworte, die meine Vorlesung aufgreifen wird: Eis - Zeit - Mensch. Was wissen wir über das Klima in der Vergangenheit? Wie messen wir die Zeit über viele Jahrtausende? Welche Menschen gab es früher und wie lebten sie?
Angesichts der Eiszeit(en) mutet es heute fast erstaunlich an, dass Menschen diese unwirtlichen Perioden überlebt haben. Wie ihr sehen werdet, war das auch damals nicht selbstverständlich. Die Menschen mussten allerlei Anpassungen an ihrer Lebensweise vornehmen, um sich in einer ständig wechselnden Umwelt zurecht zu finden. Eine Reihe von technischen und kulturellen Neuerungen halfen ihnen dabei: Feuer, Steinwerkzeuge, Jagdwaffen, Arbeitsorganisation, aber auch Bilder und Symbole. Und vor allem waren sie sehr mobil.
Zum Schluss werde ich euch erzählen, wie es überhaupt dazu kam, dass heute in Europa Ackerbau und Viehzucht betrieben werden, und nicht mehr Jagd- und Sammelwirtschaft.



 
5. April 2006

Kurt Hanselmann

Dr. Kurt Hanselmann
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Mikroorganismus



Mikroorganismus
Woher kommen die Mikroorganismen?

Welches sind eigentlich die ältesten Lebewesen, wie alt sind sie und wo finden wir sie? Die meisten sind so klein, dass man sie von blossem Auge nicht sieht und doch sind sie überall: in und auf uns, in unseren Nahrungsmitteln, im Wasser, im Boden und in der Luft, die Mikroben.

Meist denkst du an die lästigen Viren und Bakterien, wenn du mit einer Grippe im Bett liegst oder dich eine Durchfallerkrankung quält und du überhaupt nichts mehr essen magst. Vielleicht erinnerst du dich daran, dass du geimpft wurdest, um vor gefährlichen Infektionskrankheiten besser geschützt zu sein, und du wunderst dich, weshalb alle Hühner eingesperrt werden müssen, um die Ausbreitung der Vogelgrippe einzudämmen. Vermutlich hast du auch schon davon gehört, dass in den weniger entwickelten Ländern der Erde täglich Tausende von Kindern sterben, weil sie unterernährt sind und den Angriffen der Mikroben nicht widerstehen können. All dies sind Beispiele für die unangenehmen Seiten unseres Zusammenlebens mit den Mikroben.

Aber ohne die Mikroben würden weder wir Menschen noch die Tiere und die Pflanzen auf der Erde überleben. Die Kuh könnte das Gras nicht verdauen, die Termiten das Holz nicht, und weder die Fische in unseren Seen noch die Wale im Meer oder die Flamingos hätten zu fressen; es gäbe weder Wein noch Käse, und von vielen Medikamenten wüssten wir nichts. Unser Kompost würde sich ins Unermessliche ansammeln, wenn nicht die Mikroben ständig dafür sorgten, dass Abfälle abgebaut werden und so Nahrung für neues Leben entsteht.

In der Vorlesung wollen wir den Mikroben nachjagen, uns fragen, weshalb sie dort sind, wo wir sie finden und wie sie an extremen Standorten überleben können. Wir tauchen – natürlich nur virtuell – mit Jacques Piccards Unterseeboot an die tiefste Stelle im Zürichsee, um zu sehen, was die Mikroben unter dem hohen Druck am Seeboden tun. Auf der Jagd nach Mikroben steigen wir auf den Aletschgletscher, erklimmen die chilenischen Anden, fahren in die trockenste Wüste der Erde, an die heissen Quellen im Yellowstone Nationalpark, ins ehemalige Eisenbergwerk Gonzen bei Sargans und an die Jöriseen im Vereinatal. Auf unseren Reisen wollen wir herausfinden, welche Temperaturen diese Kleinstlebewesen aushalten können, was sie dort, wo sie vorkommen, zu fressen haben und woher sie an die extremen Standorte gelangt sind.

Flyer zur Vorlesung (PDF-Datei, 135 KB)


Pause



3. Mai 2006

Ramsauer

Sandra Ramsauer
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Warum brüllen Löwen?

Wie ihr wahrscheinlich selbst schon manchmal gehört habt, geben viele Tiere Laute von sich – sie singen, quaken, pfeifen oder brüllen. Aber was wollen sie damit sagen? In vielen Fällen sind solche Laute an Artgenossen gerichtet und sollen ihnen Informationen über das rufende Tier geben. Die genauen Gründe für das Rufen können ganz unterschiedlich sein. Ein Beispiel unter vielen ist die Territoriumsverteidigung. Dabei machen Tiere ihre Artgenossen mit Lauten darauf aufmerksam, dass sie in einem bestimmten Gebiet leben und dieses auch gegen Eindringlinge verteidigen. Sie warnen also andere Tiere davor, sich in einem bereits bewohnten Gebiet niederzulassen und einen Kampf zu riskieren.
Loewen

Ein äusserst beeindruckender und bisweilen auch furchteinflössender Ruf in der Tierwelt ist der der Löwen. Ihr Gebrüll reicht in der nächtlichen Afrikanischen Savanne Kilometer weit. Einerseits sollen diese Rufe fremde Löwen davor warnen, dass das Gebiet bereits von einem Löwenrudel besetzt ist und von ihm verteidigt wird. Andererseits sind Löwen nicht immer nur in einer Gruppe unterwegs und können mit ihrem Gebrüll den übrigen Mitgliedern ihres eigenen Rudels mitteilen, wo sie sich gerade befinden.
In der Vorlesung werdet ihr erfahren, welche anderen Informationen auch noch im Löwengebrüll stecken und wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen, das Brüllen der Löwen zu verstehen.

 



10. Mai 2006

Hugo Keller

Prof. Hugo Keller
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Wie entsteht ein Ton?

Ein Glas zerbricht klirrend auf dem Boden, ein Vogel zwitschert fröhlich im Garten, ein Motorrad braust auf der Strasse vorbei, ein kleines Mädchen nebenan übt fleissig auf der Geige, eine Kinderschar kreischt und lacht, aus einem offenen Fenster dröhnt laute Rockmusik, eine Nachbarin schimpft mit ihrem Buben.... Täglich sind wir von Geräuschen, Lärm, Stimmen, Krach und Musik umgeben. Unsere Ohren werden dauernd von Schallwellen verschiedenster Art berieselt, selbst auf einem hohen, einsamen Berg ist es nicht ganz still.

In dieser Vorlesung möchte ich mit euch einen kleinen Rundgang durch die faszinierende Welt der Töne, Klänge und Geräusche machen. Mit Hilfe von einfachen Experimenten wollen wir ergründen, wie Schallwellen erzeugt werden, wie sie sich fortpflanzen und wie sie von unseren Ohren wahrgenommen werden. Daneben gibt es noch viele andere offene Fragen, zum Beispiel:

- Was ist der Unterschied zwischen Lärm und Musik?
- Was ist ein Knall?
- Warum hat eine Blockflöte einen anderen Klang als eine Klarinette?
- Was ist eine Schwebung?
- Wie funktioniert ein Lautsprecher?
- Warum können wir eine Hundepfeife nicht hören?
- Was ist der Unterschied zwischen einem Ton und einem Klang?
- Warum sehen wir zuerst den Blitz und erst etwas später hören wir den Donner?
- Was versteht man unter Resonanz?
- Kann man unter Wasser Musik hören?

Diese und andere Fragen werden wir auf unserem Rundgang beantworten. Übrigens: Einige der gezeigten Experimente könnt ihr auch zu Hause selbst durchführen. Seid vorbereitet: In dieser Vorlesung wird es etwas laut zu und her gehen!

 



17. Mai 2006



Prof. Vahid Sandoghdar, ETH
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Was ist alles Nano?

Nano ist nichts anderes als eine Masseinheit. So wie ein Millimeter der tausendste Teil eines Meters ist, bezeichnet ein Nano den milliardstel Teil von etwas, z.B. von einem Meter oder einem Liter. Diese technische Möglichkeit, in der Biologie, Physik oder Chemie Dinge, die nur ein Milliardstel gross sind, zu beschaffen und sichtbar zu machen, eröffnet faszinierende Möglichkeiten. In der Vorlesung werde ich euch die Nanowelt vorstellen und zeigen, wie man sie im Labor abbilden und verändern kann.



 
Pause



31. Mai 2006



PD Dr. Margret Schlumpf
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Hai

Warum verschwinden Tierarten?

Tiere ernähren sich von Pflanzen und Tieren. Und sie sind auch Futter für andere Tiere. Diese gegenseitige Abhängigkeit von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten heisst Futternetz (auf Englisch: foodweb). Häufig steht dafür auch der Ausdruck Nahrungskette. Jedes Tier ist ein Glied in der Nahrungskette. Von Tieren und Pflanzen ernährt sich auch der Mensch. Er gehört ebenfalls zum weltweiten Futternetz. Der Mensch ist aber das letzte und oberste Glied in der Nahrungsmittelkette oder im Futternetz.

Leider zerstört der Mensch dieses sorgfältig auf die einzelnen Mitglieder (Mensch, Tier und Pflanzen) abgestimmte Futternetz: Er verdrängt Tiere aus ihren Wohngebieten und Tiergemeinschaften, indem er Böden und Gewässer verbaut und Wälder sinnlos rodet. Menschen verschmutzen Gewässer. Oder sie verursachen Unfälle mit Öltankern. Menschen verschmutzen Luft und Böden. Menschen überfischen die Weltmeere und sie jagen (auch geschützte) Grosswildarten.

Was ist zu tun? Menschen machen sehr vieles falsch, weil sie es häufig gar nicht besser wissen. Vieles könnte dank grösserem Wissen und breiterer Information viel besser und auch  richtiger gemacht werden. Denn: Es geht um die Zukunft unserer Tier- und Pflanzenwelt.

 



7. Juni 2006



Prof. Francis Cheneval
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Wem gehört das Wasser?

Es gibt Dinge, die nicht immer klar abgrenzbar, aber oft frei zugänglich und meist in grossen Mengen vorhanden sind. Zum Beispiel das Wasser. Man nennt solche Dinge Gemeingüter. Bei ihnen ist es nicht klar, wem sie gehören oder ob und in welcher Form sie überhaupt jemandem gehören können. Ich kenne zum Beispiel niemanden, der eine Wolke besitzt, habe aber einen Onkel in Schweden, dem ein kleiner See gehört. Ich wage auch zu behaupten, dass die Flasche Mineralwasser, die ich mir heute gekauft habe, mir gehört. Die Besitzer der Mineralwasserquelle würden jemandem, der behauptet, das Wasser gehöre allen, sicher antworten: „Mag sein, dass das Wasser im Prinzip allen gehört, aber meine Mineralwasserquelle gehört mir und wenn sie von mir Wasser wollen, müssen sie es bezahlen."

Die Antwort auf die Frage „Wem gehört das Wasser?“ beginnt also mit der Formulierung „Es kommt darauf an...“. Ja, worauf kommt es denn an? Auf den Ort, auf die Bearbeitung und die daraus hervorgehende Qualität des Wassers (alle wollen Trinkwasser, Abwasser wollen aber alle loswerden), auf die Menge des vorhandenen Wassers, etc. Wasser ist nicht nur ein Gemeingut, sondern auch ein Grundgut, das alle Menschen unbedingt täglich gebrauchen. Sogar Häftlinge haben Anrecht auf das sprichwörtliche „Brot und Wasser“.

Auch wenn die Frage einmal beantwortet ist, wem welches Wässerchen gehört, so ist damit noch nicht bestimmt, was man alles damit tun darf. Mein Onkel ist zum Beispiel der Einzige, der in seinem See fischen darf. Aber schwimmen und baden dürfen darin alle. Bei grosser Dürre darf der Staat den Schwimmbadbesitzern verbieten, ihr Bad mit Wasser zu füllen. Der Staat darf also bei extremer Knappheit das Wasser rationieren oder verteilen. Er ist auch für die allgemeine Verteilung von Trinkwasser verantwortlich. Die Besitzer der Mineralwasserquelle müssen für ihre Quelle vom Staat eine Lizenz haben, die bestätigt, dass die Qualität des Wassers gut genug ist, um als Mineralwasser verkauft zu werden.

Diese Beispiele zeigen, dass die Frage „Wem gehört das Wasser?“ nicht nur den Besitz, sondern auch den Gebrauch, die Verteilung und die Bearbeitung der Wasserqualität betrifft. 



14. Juni 2006



Prof. Hans Christoph Steinert
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Wie findet Zucker Krebs?

Krebs ist eine gefährliche Krankheit und gierig nach Zucker. Krebs wächst schnell und braucht deshalb viel Energie. Mit modernsten Geräten ist es heute im Universitätsspital Zürich möglich, winzige Mengen von Zucker im Körper drinnen aufzuspüren. Weil der Krebs so viel Zucker braucht, verrät er sich selbst. Wie das Gerät funktioniert und welche Geheimnisse dahinter stecken, werde ich euch in der Vorlesung verraten.



 


© Universität Zürich, 16.07.2010, Impressum