Navigation auf uzh.ch

Suche

Kinder-Universität Zürich

Ein Menschheitstraum: Warum wollen wir wie ein Vogel fliegen können?

Der Dozent: Prof. Dr. Paolo Ermanni, ETH Zürich

Menschen sind seit jeher vom Vogelflug fasziniert. Bereits griechische Sagen erzählen, wie Dädalus und Ikarus mit Flügeln aus Vögelfedern und Kerzenwachs aus ihrer Gefangenschaft geflohen sind. Leonardo da Vinci (1452-1519) realisierte hunderte von Skizzen über den Vogelflug und entwarf beeindruckende Konzepte, um seine Erkenntnisse in Flugmaschinen umzusetzen. Die Geschichte erzählt uns, dass Leonardo da Vinci und viele andere nach ihm mit diesem Vorhaben scheiterten. Es würde noch über 400 Jahre dauern, bis die Brüder Wright 1903 in den USA den ersten motorisierten Flug der Geschichte realisieren konnten.

Seitdem hat der rasante technische Fortschritt zur Entwicklung von immer schnelleren, grösseren und sicheren Flugzeugen geführt. 1947 wurde zum ersten Mal mit einem Flugzeug die Schallgeschwindigkeit überschritten.

Heute sind Luftfahrzeuge von unserem Himmel nicht mehr wegzudenken: Allein 2017 wurden 4.1 Milliarden Passagiere transportiert, und diese Zahl wächst von Jahr zu Jahr.

Die Bewunderung für den Vogelflug hält aber trotz oder gerade wegen des enormen technischen Fortschritts der letzten 100 Jahren immer noch an! Die Bionik, so heisst die Wissenschaft, die sich mit der systematischen Übertragung von Naturprinzipien in die Technik beschäftigt, erforscht mit wissenschaftlichen Methoden die Eleganz, Effizienz und Vielfalt des Vogelflugs.

Was hat sich verglichen zu der Zeit von Leonardo geändert? Lassen sich daraus ‘brauchbare’ Erkenntnisse für heutige Flugzeuge herleiten? Und wenn ja, welche? In meiner Vorlesung gehe ich auf diese Fragen ein und zeige euch spannende Beispiele, wie Wissenschaftler und Ingenieure an Flugzeuge der Zukunft tüfteln!

Paolo Ermanni: Mehr über mich ...

Ich muss es zugeben: Meine alten Schulbücher und -hefte sind voll mit Auto- und Flugzeugzeichnungen. Als ich erfuhr, dass ein Maschinenbau-Studium mir ermöglichen würde, aus meiner Leidenschaft einen Beruf zu machen, war die Entscheidung klar!

So zog ich von dem sonnigen Tessin nach Zürich, um an der ETH Zürich zu studieren. Nach dem Studium arbeitete ich weiter an der ETH und erforschte zusammen mit der Firma Dornier (ein deutscher Flugzeughersteller) im Rahmen meiner Doktorarbeit neue Möglichkeiten, um Flugzeugstrukturen aus verstärkten Kunststoffen zu realisieren.

Meine Leidenschaft für Flugzeuge führte mich zur Firma Airbus in Hamburg, wo ich mehrere Jahre bei der Entwicklung neuer Flugzeuge tätig war. Unter anderem habe ich mich intensiv mit der Realisierung eines Nachfolgers für das Überschallflugzeug ‘Concorde’ beschäftigt.

Seit 20 Jahren bin ich jetzt wieder an der ETH als Professor tätig. Mit meiner Forschungsgruppe interessieren wir uns für effiziente und ‘intelligente’ Leichtbaukonstruktionen: Wie könnte es anders sein... Flugzeuge spielen dabei eine zentrale Rolle!

Weiterführende Informationen

Prof. Ermanni

Prof. Dr. Paolo Ermanni

Professor für Maschinenbau