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value ARCHIV KINDER-UNIVERSITÄT ZÜRICH

Vorlesungsprogramm der Kinder-Universität Zürich
für das Frühjahrssemester 2010

Wann?
Mittwochs, 15.15 bis 16.00 Uhr, Türöffnung 15.00 Uhr

Wo?
Universität Zürich Irchel, Winterthurerstr. 190, Hörsaal G 30
Lageplan


31. März 2010

Das Recht auf Spielen! – Eine rechtliche Entdeckungsreise
Prof. Christine Kaufmann, Rechtswissenschaften

7. April 2010

Warum fliegt die Milchstrasse nicht auseinander?
Prof. Laura Baudis, Physik

14. April 2010

Auf den Spuren der Rechtsmedizin
Prof. Walter Bär Rechtsmedizin

21. April 2010

Macht fernsehen dumm und aggressiv?
Prof. Daniel Süss, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

19. Mai 2010

Wie und wovon ernähren sich die Pilze?
Prof. Rosemarie Honegger, Pflanzenbiologie

26. Mai 2010

Was hat dein Velo mit Politik zu tun?
RR Dr. Thomas Heiniger, Gesundheitspolitik
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31. März 2010

Prof. Christine Kaufmann
Prof. Christine Kaufmann

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Das Recht auf Spielen! – Eine rechtliche Entdeckungsreise

Die Vorlesung wird eine spannende Forschungsreise durch die Welt des Rechts zum Thema „Das Recht auf Spielen“. Auf dieser Reise stellen wir uns sehr interessante Fragen, nämlich:

  • Warum habe ich ein Recht auf Spielen?
  • Warum und wie genau gibt es ein Recht auf Spielen?
  • Recht auf Spiele: Wann, wo, wie und soviel, wie ich will?

Aber das ist noch lange nicht das Ende unserer Forschungsreise! Jetzt geht es nämlich um uns. Für uns heisst das Recht auf Spielen:

  • Mir muss es gut gehen!
  • Jetzt spiele ich!

Am Ende der Vorlesung werden wir sehen, wo uns die Reise hingeführt hat.



 
7. April 2010

Prof. Laura Baudis
Prof. Laura Baudis
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Warum fliegt die Milchstrasse nicht auseinander?

Seit Isaac Newton, dem berühmten englischen Physiker aus dem 17. Jahrhundert, wissen wir, dass Materie durch die Schwerkraft bewegt werden kann. So bewegen sich Planeten in regelmässigen Bahnen um die Sonne, Äpfel fallen beschleunigt zur Erde (d.h. sie werden in ihrem Fall immer schneller) und wir selbst stehen mit beiden Füssen fest auf dem Boden. Die Schwerkraft hält auch die Erdatmosphäre ( die gasförmige Hülle, die die Erdoberfläche umgibt) fest, ohne die wir keine Luft zum Atmen haben würden…

Vor mehr als siebzig Jahren untersuchte der Schweizer Astronom Fritz Zwicky die Bewegung der Galaxien (also Milchstrassen oder Ansammlungen von Milliarden von Sternen) in einem grossen Galaxienhaufen. Er fand heraus, dass die Schwerkraft der leuchtenden Galaxien im Haufen bei weitem nicht ausreicht, um diesen zusammenzuhalten. Er überlegte sich deshalb, dass es noch etwas anderes geben muss, das er nicht sehen konnte, und nannte es deshalb "Dunkle Materie".

Heute kann man nicht nur Galaxienhaufen, sondern auch Galaxien selbst genau untersuchen. Galaxien scheinen in riesige Wolken aus dunkler Materie eingebettet zu sein. Wie gross diese Wolken, auch Halos genannt, tatsächlich sind, weiss man aber bisher nicht.

Im Unterschied zu der normalen Materie, die aus Atomen, d.h. ganz kleinen Teilchen, besteht, leuchtet solche Materie nicht, und wird daher dunkel genannt. Astrophysiker sind der Meinung, dass es sich dabei um elektrisch ungeladene, schwere Teilchen handelt, die wie die leuchtende Materie im Urknall, also vor etwa 14 Milliarden Jahren, produziert worden sind. Diese Teilchen konnte man bisher nicht finden, obwohl man auf der ganzen Welt fieberhaft danach sucht.

In der Vorlesung werden wir versuchen, einige Fragen über den Aufbau des Universums und über die mysteriöse dunkle Materie zu klären.



14. April 2010

Prof. Walter Bär
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Auf den Spuren der Rechtsmedizin

Die Arbeit des Rechtsmediziners bzw. der Rechtsmedizinerin hat in den letzten Jahren in den Medien immer mehr Aufmerksamkeit erhalten. Fast täglich laufen am Fernsehen Serien wie CSI (das ist Englisch und heisst „Crime Scene Investigation“, auf Deutsch „Tatortuntersuchung“), Ein Fall für Zwei, Die Gerichtsmedizinerin, Der letzte Zeuge und viele mehr. Vermittelt das Fernsehen aber ein richtiges Bild von unserer Arbeit? Oder werden die Möglichkeiten der Rechtsmedizin überschätzt? Ist es so spannend und abwechslungsreich wie im Fernsehen geschildert? Wer studiert denn überhaupt Rechtsmedizin? Sind Rechtsmediziner Ärzte oder Juristen oder gar beides?

Anhand von Beispielen werde ich euch die Aufgaben und unsere Arbeit vorstellen, ich werde euch erzählen, wie die Rechtsmedizin wohl in einigen Jahren arbeiten wird und ob wir mit unserer Tätigkeit dazu beitragen, dass wir in einer gerechteren Welt leben.




21. April 2010

Prof. Daniel Süss
Prof. Daniel Süss
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Macht fernsehen dumm und aggressiv?

Schweizer sind "Fernseh-Muffel". In vielen anderen europäischen Ländern wird viel mehr ferngesehen als bei uns. Trotzdem steht in fast allen Haushalten ein Fernseher. Fernsehen gehört bei Kindern und Erwachsenen zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Aber wie wirkt es sich aus? In der Medienforschung wurde untersucht, ob Menschen, die viel fernsehen, aggressiver werden oder ob sie sich falsche Vorstellungen davon machen, was in der Welt vor sich geht.

In der Vorlesung werde ich euch solche Ergebnisse vorstellen. Dabei will ich euch zeigen, dass sich das Fernsehen sehr unterschiedlich auswirken kann, je nachdem, wie man damit umgeht. Unter gewissen Umständen kann jemand tatsächlich aggressiver werden oder ein verzerrtes Bild von sich und der Welt bekommen, unter anderen Umständen kann man aber auch viel lernen und sich gut unterhalten mit dem Fernsehen. In der heutigen Zeit von Computer, Internet und Handy ist es entscheidend, welches "Medien-Menu" man insgesamt nutzt.

 



19. Mai 2010

Prof. Rosemarie Honegger
Prof. Rosemarie Honegger
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Wie und wovon ernähren sich die Pilze?

Wenn von Pilzen die Rede ist, denken die meisten Leute an Fliegenpilz, Champignon oder Steinpilz, also an Pilz-Fruchtkörper. Längst nicht alle Pilze bilden so auffällige Fruchtkörper; viele können wir erst unter dem Mikroskop richtig sehen. Der eigentliche Pilz, ein feines, ausgedehntes Geflecht von feinsten Pilz-Fäden, lebt meistens für uns unsichtbar im Untergrund.

Pilze wurden lange als etwas sonderbare Pflanzen betrachtet, aber tatsächlich bilden sie ein eigenes Reich und sind näher mit dem Reich der Tiere verwandt als mit jenem der Pflanzen. Wie die Tiere sind sie auf Nahrung angewiesen, aber sie fressen und schlucken nicht, sondern scheiden an ihrem feinen Fadengeflecht Verdauungssäfte aus; danach nehmen sie die aufgelöste Nahrung auf, ähnlich wie wir die Wirkstoffe einer Heilsalbe über die Haut aufnehmen. Und so ernähren sich die verschiedenen Gruppen der Pilze:

  • Saprophyten verdauen totes Material, zum Beispiel Lebensmittel, Kompost, Holz, Erdöl usw.
  • Parasiten befallen lebende Pflanzen, Tiere oder Menschen und ernähren sich von ihnen; der Pilz profitiert, der Wirt, d.h. der Träger des Pilzes, wird geschädigt und kann im schlimmsten Fall sogar sterben. -
  • Mutualisten beziehen ihre Nahrung von lebenden Tieren oder Pflanzen, „bezahlen“ aber für ihre Mahlzeit mit Substanzen, die ihre Wirte dringend brauchen; somit profitieren beide Partner vom Zusammenleben.

Zu den Mutualisten gehören viele Pilzpartner von Insekten, aber auch die Wurzelpilze (Mykorrhizapilze); diese liefern den Pflanzen Dünger und beziehen von ihnen Zucker.
Am raffiniertesten sind die Flechtenpilze, die wir auf Bäumen, Gestein oder an der Bodenoberfläche finden: sie wandeln ihren Körper in ein Gewächshaus um. Darin beherbergen sie winzige Algenzellen, welche sich im Gewächshaus sehr wohl fühlen. Sie produzieren mit Hilfe der Sonnenenergie Zucker aus Abluft; davon geben sie einen grossen Teil dem Pilz ab, sozusagen als Mietzins.

Schliesslich will ich euch zeigen, wie und wozu Menschen Pilze züchten. Ohne es zu wissen, verwendest du wahrscheinlich täglich von Pilzen produzierte Verbindungen, zum Beispiel in Hautcreme, Duschgel, Nahrungsmitteln und Getränken (hier ist natürlich nicht der von Hefepilzen gebildete Alkohol gemeint, den die Erwachsenen in Wein, Bier oder Schnaps konsumieren!).

Lass dich überraschen!  



26.Mai 2010

RR Thomas Heiniger
RR Dr. Thomas Heiniger
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Was hat dein Velo mit Politik zu tun?

Dein Velo hat etwas mit Politik zu tun. Und deine Badehose auch. Aber was? Und was ist eigentlich Politik? Wenn du meine Vorlesung besuchst, gehen wir diesen Fragen auf den Grund. Ich möchte dir zeigen und erklären, was zu meiner Arbeit als Politiker, als Zürcher Gesundheitsdirektor, gehört. Das sind viele verschiedene Aufgaben rund um Gesundheit, gesund bleiben oder gesund werden.

Im Kanton Zürich leben über eine Million Menschen. Viele sind gesund und munter, andere sind krank und brauchen einen Arzt, einen Krankenwagen, Medikamente, eine Operation oder ein Bett im Spital. Alles, was es braucht, damit kranke Menschen betreut werden können, zählt zur Gesundheitsversorgung. Diese muss gut organisiert sein, damit möglichst wenig Fehler passieren. Denn mit der Gesundheit ist nicht zu spassen, es gibt sie ja nur einmal. Deshalb sind Regeln und Gesetze wichtig, aber auch eine gute Kontrolle, damit diese eingehalten werden. Und es braucht Geld: Geld für Medikamente, moderne Maschinen oder für die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten. Wer soll das alles bezahlen? Das ist eine wichtige Frage in der Gesundheitspolitik.

Am einfachsten und billigsten wäre es natürlich, wenn gar niemand mehr krank würde. Aber du und ich, wir wissen, dass man das nicht einfach bestimmen kann. Unser Körper macht, was er will: Grippe, Bauchschmerzen, Zahnweh – all das ist plötzlich da, meistens können wir gar nichts dafür. Aber ein bisschen beeinflussen können wir unseren Körper schon. Zum Beispiel wenn wir gesund essen. Oder wenn wir uns bewegen, damit wir fit bleiben. Doch Bewegung braucht manchmal Überwindung, denn es ist lustiger mit dem Lift zu fahren, als die Treppe hochzusteigen oder daheim zu bleiben, wenn es draussen nass und kalt ist. Aber wenn uns jemand erklärt, dass Bewegung an der frischen Luft und Treppe steigen gesund sind und helfen können, schwere Krankheiten zu vermeiden, dann nehmen wir vielleicht doch lieber die Treppe. Oder das Velo statt den Bus.

Merkst du schon, was dein Velo mit Politik zu tun hat?

 


© Universität Zürich, 16.07.2010, Impressum