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Kinder-Universität Zürich

Können Tiere vor Gericht ziehen?

Für wen?

Für alle Kinder der 3. bis 6. Klasse, ohne Vorkenntnisse. 

Wann und wo?

Mittwoch, 20. März 2024, 14.30–15.30 Uhr.  
Die Vorlesung findet am Campus Irchel (Y04-G-30) statt. 

Darum geht es in der Vorlesung

Die Frage, ob Tiere ihre eigenen Interessen vor Gericht bringen können, hängt damit zusammen, welche Stellung sie in unserer menschlichen Gesellschaft haben. Tiere sind in vielerlei Hinsicht ganz ähnlich wie wir Menschen: Sie fühlen, was ihnen gut tut und was ihnen schadet, sie spüren Freude und Schmerz, sie haben Freundschaften und Familie und sie sorgen für ihre Jungen.  

Weshalb werden sie dann so anders behandelt als die Menschen? Menschen haben Rechte und Tiere sind Eigentum und dürfen genutzt werden – das ist etwas, was für viele Menschen ganz selbstverständlich ist und was sie nicht hinterfragen. Womit hängt das zusammen, gibt es auch rechtliche Regeln, wie wir mit Tieren umgehen dürfen und wie sollen diese Regeln in Zukunft aussehen?  

Das System, das unserem Zusammenleben einen Rahmen gibt, ist das Recht. Recht regelt, wie Menschen mit anderen Menschen, aber auch mit Tieren und der Umwelt, umgehen dürfen. Tiere kommen im Recht auch vor, aber ihre Stellung wird anders geregelt als diejenige von Menschen. Das Recht anerkennt zwar, dass Tiere fühlen und deshalb auch leiden können und es will sie davor schützen. Gleichzeitig will es ermöglichen, dass Menschen Tiere für ihre eigenen Zwecke nutzen können und es erlaubt, dass Tiere gekauft und verkauft und auch für menschliche Zwecke getötet werden.  

In unserer Vorlesung wollen wir uns mit der Stellung von Tieren im Recht beschäftigen. Warum ist es möglich, einen Hund zu kaufen, um ihn als Haustier zu halten? Ist er dann unser Eigentum und was heisst das für den Hund? Weshalb dürfen wir Tiere im Zoo anschauen, wenn wir das mit Menschen nicht machen dürfen? Und schützt das Recht überhaupt das Leben von Tieren?  

Dieser und anderen Fragen will die Vorlesung nachgehen – auf einer Spurensuche nach Tieren im Recht.   

Mehr über die Referentinnen: Margot Michel

Prof. Dr. Margot Michel
Prof. Dr. Margot Michel, Rechtswissenschaftlerin, UZH

Margot Michel ist Professorin für Privatrecht, Rechtsvergleichung, Tierschutzrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Zürich. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung unter anderem mit der Frage, wie das Recht mit Tieren umgeht und ihre Interessen berücksichtigt. Dabei interessiert sie besonders, was bereits heute sehr gut läuft, aber auch, was in Zukunft verbessert werden könnte. Die Antwort auf diese Fragen hängen einerseits eng damit zusammen, wie die Gesellschaft Tiere versteht und welchen Stellenwert sie ihnen gibt, andererseits mit der grundsätzlichen Überlegung, welche Regelungen im Umgang mit Tieren eigentlich die Richtigen wären.

Mehr über die Referentinnen: Maneesha Deckha

Prof. Maneesha Deckha
Prof. Maneesha Deckha, Rechtswissenschaftlerin, UZH und University of Victoria (Kanada)

Maneesha Deckha ist Professorin und Inhaberin des Lansdowne-Lehrstuhls für Recht an der University of Victoria in British Columbia, wo sie die Forschungsinitiative Tiere und Gesellschaft leitet. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören kritisches Tierrecht, ökofeministische Theorie und postkoloniale Theorie. Sie ist Autorin von «Animals as Legal Beings: Contesting Anthropocentric Legal Orders.» und eine frei zugängliche Dokumentation, die sich an Schüler und Studenten richtet; A Deeper Kindness: Youth Activism in Animal Law.
Im Frühjahr 2024 wird sie Gastprofessorin am Zentrum für Tierrecht und Tierethik an der Universität Zürich unter der Leitung von Dr. Prof. Margot Michel sein.

Zur Anmeldung

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