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  Universität Zürich  
ARCHIV KINDER-UNIVERSITÄT ZÜRICH

Programm der Kinder-Universität Zürich
für das Wintersemester 2004/05

27.10.2004 Vom unsichtbaren Kleinsten zum sichtbaren Grossen: Wie werden aus Atomen Moleküle und Stoffe?
3.11.2004 Wie machen Bakterien Tiere krank?
10.11.2004 Was macht unser Körper mit einem Hamburger?
17.11.2004 Wie kann die Mathematik dabei helfen, das Verhalten von Tieren zu verstehen?
24.11.2004 Wie kann man Angst überwinden?
1.12.2004 Woher kommt das Geld?
12.1.2005 Warum atmen wir durch die Nase?
19.1.2005 Verspricht mir eine gute Ausbildung einen höheren Lohn – und warum?
26.1.2005 Was passiert, wenn wir älter werden?
2.2.2005 Warum gibt es so viele Farben?
  Berke

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Vom unsichtbaren Kleinsten zum sichtbaren Grossen: Wie werden aus Atomen Moleküle und Stoffe?

Prof. Heinz Berke

27. Oktober 2004

       

Alle Stoffe, die wir kennen, sind aus Atomen als kleinsten Teilchen aufgebaut. Atome sind so klein, dass wir sie mit dem Auge nicht sehen können (ungefähr ein zehnmillionstel Millimeter). Es gibt heute spezielle Mikroskope, die die winzigen Atome sichtbar machen können. Die Menge eines Stoffes, die wir mit dem Auge gerade noch sehen können (1 hundertstel Millimeter) enthält noch ca. 10 Trillionen Atome. Die Chemie kennt ungefähr 100 Atomsorten. In einem reinen Stoff gibt es nur gleiche Atome. Stoffe können fest, flüssig oder gasförmig sein. In festen Stoffen sind die Atome dicht gepackt und unbeweglich, im Gas sind sie sehr "verdünnt" vorliegend und sehr beweglich, in der Flüssigkeit ist alles dazwischen. 
Die Atome können sich mit ziemlich starken Kräften untereinander verbinden. Die verbundenen Atome werden Moleküle genannt und den Weg, auf dem sich die Moleküle bilden, nennt man die chemische Reaktion. Wasser ist ein Molekül, welches aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht. Nehmen wir zwei Wasserstoffatome und zwei Sauerstoffatome und fügen diese zu einem neuen Molekül zusammen, so erhalten wir einen anderen Stoff, das sogenannte Wasserstoffperoxid. Es ist dem Wasser in vielem ähnlich, in vielem aber sehr verschieden. Für die Stoffe kommt es darauf an, wie die Atome in den Molekülen verbunden sind.
Bei der Bildung von Molekülen wird oft viel Energie (Wärme) frei. Moleküle können wie Atome die kleinsten Teilchen eines Stoffes sein. Verschiedene Moleküle ergeben verschiedene Stoffe. Eine bestimmte Molekülart kann auf ganz verschiedenem Weg (durch verschiedene chemische Reaktionen) entstanden sein. Die Chemie ist die Wissenschaft von diesen vielen Stoffen (heute ca. 12 - 13 Millionen) und von den vielen Wegen, auf denen diese hergestellt werden können.

 
  Wittenbrink

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Wie machen Bakterien Tiere krank?

Prof. Max Wittenbrink

3. November 2004

Bakterien sind die kleinsten uns bekannten Lebewesen. Man benötigt ein Mikroskop, um sie zu betrachten. Die meisten Bakterien sind nicht nur unschädlich, sondern für das Leben auf der Erde unbedingt notwendig. Wir Menschen, aber auch unsere Tiere wie Katzen, Hunde, Pferde, Rinder oder auch die Vögel, sind auf ein enges Zusammenleben mit Bakterien angewiesen, z.B. um die Nahrung vollständig verdauen zu können. Manche Bakterien sind sogar für die Medizin äusserst nützlich: So gibt es z.B. Bakterien, die Antibiotika produzieren, also Stoffe, die man zur Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier einsetzt.
Neben den vielen nützlichen Bakterien gibt es andere Bakterien, die beim Menschen oder bei Tieren Krankheiten verursachen, dabei sprechen wir von den pathogenen Bakterien.
Man erforscht, wie die nützlichen Bakterien eigentlich funktionieren und wie die pathogenen Bakterien Menschen oder Tiere krank machen.
In der Vorlesung erfährst Du, auf welche Weise bestimmte Bakterien unsere Tiere krank machen und wie man diese Infektionskrankheiten erkennt und behandelt. Es gibt für wichtige Tierkrankheiten auch Impfstoffe, mit denen man diesen Krankheiten vorbeugen kann. Wie solche Impfstoffe funktionieren, erfährst Du ebenfalls in der Vorlesung.


 
    Donath

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Was macht unser Körper mit einem Hamburger?

Prof. Marc Donath


10. November 2004

      Es gibt so viel Gutes zu essen, und meistens geniessen wir mehrmals pro Tag das Essen. Wir wollen sehen, was mit den Nahrungsmitteln im Körper passiert und warum es zu Krankheiten kommen kann, wenn die Nahrungszusammensetzung nicht mehr stimmt. Wir wollen vor allem auch über die Zuckerkrankheit (Diabetes) reden, die zum Teil – aber nur zum Teil – durch falsche Ernährung entstehen kann. Blutzucker wird im Körper sehr genau über sogenannte Hormone reguliert. Hormone sind eine Art Botschaft, die in verschiedene Teile des Körpers gelangen und dort bestimmte Befehle geben, wie z.B., dass bestimmte Zellen Nahrung aufnehmen und verbrennen sollen oder dass, falls ich Hunger und nichts zu essen habe, Nahrungsspeicher abgebaut werden, damit der Körper genügend Brennstoff zur Verfügung hat. Diese Vorgänge sind gar nicht so kompliziert und ich hoffe, dass wir viel Spass haben werden, wenn wir zusammen dieses Gebiet entdecken.

 
    Hellriegel

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Wie kann die Mathematik dabei helfen, das Verhalten von Tieren zu verstehen?

PD Dr. Barbara Hellriegel

17. November 2004

        Wenn wir verschiedene Tiere beobachten, stellen wir fest, dass sie sich unterschiedlich verhalten – genau wie wir Menschen. Ich meine dabei nicht die menschlichen Eigenschaften, mit denen Tiere zum Beispiel in Tiergeschichten ausgestattet werden. Der Fuchs ist dort schlau und listig, die Eule ist weise und klug, die Gans gilt als dumm, der Löwe als mutig, die Schlange als hinterhältig. Diese Eigenschaften sind nicht sehr wörtlich zu nehmen und beruhen oft auf Vorurteilen. In meiner Vorlesung werden wir untersuchen, wie Tiere ihre Streitigkeiten austragen und wann und warum sie sich gegenseitig unterstützen. Wenn beispielsweise zwei männliche Winkerkrabben um einen Bau streiten, dann benutzen sie ihre gewaltige Schere zwar als Waffe, aber es kommt nur selten zu Verletzungen. Warum also setzen Tiere ihre Waffen, wie Geweihe oder Scheren, nicht immer zum Verletzen oder Töten ein? Wieso begnügen sie sich oft mit Drohen und Imponiergehabe? Oder weshalb warnt ein Murmeltier die anderen durch Pfiffe vor Gefahr und bringt nicht nur sich selbst in Sicherheit? Die Mathematik kann erklären, wann bestimmte Verhaltensweisen erfolgreich sind und welchen Nutzen die einzelnen Tiere von ihrem Verhalten haben..

 
    Steinhausen

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Wie kann man Angst überwinden?

Prof. Hans-Christoph Steinhausen


24. November 2004

       

Jedes fünfte Kind braucht irgendwann einmal wirklich Hilfe wegen starken seelischen Problemen. Bei Kindern, die deswegen zum Kinder- und Jugendpsychiater kommen, sind es meist starke Ängste, die behandelt werden müssen:
Es gibt Kinder, die grosse Angst davor haben, sich von ihren Eltern zu trennen und die deswegen nur mit Not oder gar nicht mehr in die Schule gehen. Andere Kinder haben nur in bestimmten Situationen Angst, z.B. im Lift, vor bestimmten Tieren oder im Flugzeug. Wieder andere Kinder trauen sich nicht, mit gleichaltrigen Kindern zu spielen oder vor der Klasse ein Gedicht aufzusagen, und manche Kinder sind so ängstlich, dass sie sich über ganz viele Dinge ständig Sorgen machen.
Diesen Kindern kann man am besten mit Verhaltenstherapie helfen. Dabei lernen die Kinder alles, was man über die Zeichen von Angst in den Gedanken, Gefühlen und den Auswirkungen auf den Körper wissen muss. Die Kinder lernen so, wie sie ihre Gedanken, ihre Gefühle und ihr Verhalten derart verändern können, dass sie sich der Angst immer besser stellen und sie dadurch besiegen. Solche Übungen werden oft erst im Spiel und dann in der Wirklichkeit ausprobiert. Die Therapie macht also auch Spass, besonders dann, wenn die starke Angst schliesslich überwunden wird.

 
    Birchler

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Woher kommt das Geld?

PD Dr. Urs Birchler

1. Dezember 2004

       

Geld ist eigentlich ein Märchen. Aber es ist wahr, weil alle daran glauben.
Wir glauben daran, weil Geld überaus nützlich ist. Ohne Geld müssten wir uns die Haare selbst schneiden und den Gameboy selbst bauen. Drum hat es Geld immer und überall gegeben. Alles kann zu Geld werden: Muscheln, Tabak, Gold, Sklaven, Papier oder Elektronen. Vorausgesetzt es hat zu wenig! Genug Geld ist nämlich gleich kein Geld!
Die Nationalbank könnte Noten drucken, bis wir alle Millionäre sind. Nur ist dann das Geld nichts mehr wert. Wir werden also immer zuwenig Geld haben. Warum schaffen wir das Geld nicht ab? Es entsteht von selbst wieder, weil es Arbeitsteilung erlaubt: der eine schliesst die Tore, der andere wischt nach dem Match die Strasse. Geldwirtschaft heisst auch, dass sich Ungleichheiten in Fähigkeiten oder Glück voll auswirken.

 
    Schmid

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Warum atmen wir durch die Nase?

Prof. Stephan Schmid

12. Januar 2005

     

Die Nase steht mitten in unserem Gesicht und beeinflusst unser individuelles Aussehen. Dahinter versteckt sich aber ein größeres Höhlensystem, welches mit einer Klimaanlage verglichen werden kann. Darin wird unsere Atemluft erwärmt, befeuchtet, gereinigt und mit dem Riechorgan können wir viele verschiedene Gerüche wahrnehmen. Erst wenn das  Atmen durch die Nase zum Beispiel wegen eines Schnupfens beeinträchtigt ist, bemerken wir was uns fehlt.
Mit feinen Instrumenten (Optiken) können wir in die Nase hineinschauen und feststellen wo der Nasengang eingeengt wird oder das Nasenbluten herkommt. Ihr werdet sehen, dass das sehr spannend und gar nicht so kompliziert ist.

 
    Backes

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Verspricht mir eine gute Ausbildung einen höheren Lohn – und warum?

Prof. Uschi Backes-Gellner

19. Januar 2005

        Warum verdienen eigentlich manche Menschen viel und andere wenig? Vielleicht habt Ihr Euch diese Frage auch schon einmal gestellt. Warum verdient z.B. ein Müllmann eher wenig, aber ein Professor eher viel? Der Müllmann hat nicht nur eine sehr anstrengende Arbeit, sondern er muss noch dazu immer sehr früh aufstehen und natürlich den ganzen Gestank ertragen. Die Arbeit des Professors wirkt dagegen leicht: er sitzt am Schreibtisch und muss keine Tonnen schleppen, sondern allenfalls einmal seine Aktentasche oder seinen Laptop transportieren. Und dennoch hat der Müllmann den geringen Lohn und der Professor den hohen Lohn. Das muss einem doch erst einmal jemand erklären!

 
    Martin

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Was passiert, wenn wir älter werden?

Prof. Mike Martin

26. Januar 2005

       

Jeder kann an sich selbst beobachten, wie man älter wird. In der Schule wird man nach seinem Alter gefragt, wir feiern regelmässig Geburtstage. Wir wissen auch, dass wir mit zunehmendem Alter mehr Dinge tun dürfen und mehr Dinge tun können. Zum Beispiel kann man sich mit zunehmendem Alter mehr Dinge merken, man hat mehr Kraft und man kennt mehr Personen und Dinge, man weiss also mehr. Wie ist das aber, wenn man alt ist, also 70 oder sogar 100 Jahre? Manchmal hört man, dass man mit zunehmendem Alter immer weiser wird und mit viel Erfahrung gute Ratschläge geben kann. Aber es gibt auch Menschen, die fürchten sich vor dem Alter, weil sie Angst haben, dass man Dinge vergisst und krank wird. Was davon stimmt?

 
    Alberto

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Warum gibt es so viele Farben?

Prof. Roger Alberto

2. Februar 2005

        Du hast sicher auch schon gemerkt, dass Farben unser Leben verschönern. Stell dir vor, wie traurig es wäre, wenn alles nur schwarz oder weiss wäre, Bücher, Comics, Autos, der See, Photos, Spielzeug, Blumen, Früchte und vieles andere mehr würde plötzlich langweilig. Das haben wir Menschen schon immer so empfunden. Seit es uns gibt, haben wir versucht, die Dinge farbig zu gestalten, um Abwechslung und Freude ins Leben zu bringen. Wir kennen gelb, rot und blau als Grundfarben und können zum Beispiel durch Mischen von Gelb und Blau grün machen. Durch Mischen entstehen zwar unendlich viele verschiedene Farben, Chemiker arbeiten aber seit langem daran, Farben nicht durch Mischen, sondern in einem einzigen Stoff zu erzeugen, welcher einen ganz bestimmten Farbton hat. Die Moleküle, aus denen diese Stoffe zusammengesetzt sind, haben diejenige Farbe, welche wir sehen. Der Chemiker versteht es, durch Veränderung der Moleküle und ohne zu Mischen aus Blau Grün  oder aus Rot Gelb zu machen, mit allen Variationen die Ihr Euch vorstellen könnt.
Wir werden Euch in dieser Vorlesung einige magischen Farbverwandlung und Farbherstellungen zeigen und erklären, wie die vielen Farben, die wir aus dem täglichen Leben kennen, entstehen. Ihr werdet auch sehen, wie Mischfarben von den echten Farben unterschieden werden können. Einige dieser Verwandlungen könnt Ihr dann auch zu Hause selber ausprobieren
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© Universität Zürich, 16.07.2010, Impressum