Ich bin das älteste von drei Kindern und war immer sehr froh, noch eine Schwester und einen Bruder zu haben. Unsere Eltern sind vielseitig interessiert und haben uns schon früh miteinbezogen. Ich teile mit ihnen vor allem das Interesse für die Natur, mit meinem Vater noch das für Mathematik. In die Schule bin ich sehr gerne gegangen, wegen der vielen verschiedenen Fächer und weil wir eine tolle Klasse waren. Das darf man ja zwar fast nicht laut sagen, ohne gleich als uncool zu gelten, aber ich stehe dazu.

Weil ich an vielem Spass hatte, war es nicht so leicht, mich für ein Studienfach zu entscheiden. Zunächst habe ich deshalb 1,5 Jahre Deutsch und Politik studiert. Das war mir dann aber zuviel zu lesen und als ich beim Skifahren zwei begeisterte Mathematiker kennenlernte, wechselte ich zur Mathematik und wählte Biologie als Nebenfach. Im Studium gab es leider sehr wenig Gemeinsames zwischen diesen beiden Fächern. Das sollte sich ändern, entschied ich, und habe tatsächlich einen Doktorvater gefunden, der genau das suchte: eine Mathematikerin mit Interesse für die Biologie. Denn eigentlich kann die Mathematik bei der Beantwortung sehr spannender biologischer Fragen helfen: wie schnell breiten sich (neue) Krankheiten aus, warum halten Tiere beim kämpfen Regeln ein, wie können neue Tier- und Pflanzenarten entstehen, wie verständigen sich Zellen untereinander und so weiter. Heute bin ich Mathematikerin und Biologin und wende meine Kenntnisse in der Medizin an.