Curriculum vitae Claudia Zey

Professorin für Allgemeine Geschichte des Mittelalters an der UZH

 

Als Kind hat mich die Geschichte nicht sonderlich fasziniert. Wie es vor 100, 200 oder gar 1000 Jahren war, konnte ich mir nicht vorstellen und fand es auch nicht spannend. Erst im Lateinunterricht in der Schule wurde meine Neugier auf die Geschichte beim Erlernen dieser Sprache geweckt.

Schon bald war für mich klar, dass ich Latein studieren wollte und passend dazu die Geschichte des Altertums. Da man im Fach Geschichte aber nicht nur eine Epoche studieren darf (und das auch nicht sinnvoll wäre), habe ich mich auch mit der mittelalterlichen Geschichte (500-1500 n. Chr.) und mit der Neuzeit (ab 1500 n. Chr.) beschäftigt. Das Mittelalter fand ich besonders interessant. Auf der einen Seite der Reiz des Fremden und Andersartigen und auf der anderen Seite doch deutliche Bezüge zu unserer Zeit, wie etwa bei der Struktur unserer Städte oder bei Institutionen wie den Universitäten, die im Mittelalter entstanden sind.

Während meines Studiums und meinen anschliessenden Forschungsarbeiten in Bonn und München hatte ich nicht nur viel Gefallen an der wissenschaftlichen Arbeit, sondern auch am Unterricht und der Zusammenarbeit mit den Studierenden. So nahm das Berufsziel, Professorin zu werden, langsam Gestalt an. Mein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem der politischen Geschichte und der Kulturgeschichte des Hochmittelalters (ca. 1000-1300 n. Chr.) im gesamten Europa. In dieser Zeit gab es durch Gesandtschaften und Diplomatie, aber auch durch internationale Heiraten vielfältige Verbindungen zwischen den einzelnen Königreichen, so dass Europa erstmals in der Geschichte als gemeinsamer Kulturraum erscheint.