Curriculum vitae Robert Thurnheer

Privatdozent und Co-Chefarzt Innere Medizin am Kantonsspital Münsterlingen

 

Medizin hat mich schon als Kind interessiert. Mein Schulweg führte an der Praxis unseres Schul- und Hausarztes vorbei und ich träumte davon, dass ich, wenn ich einmal gross bin, diese Praxis gerne übernehmen würde. Ich war fasziniert vom Gedanken, dass man mit Röntgenbildern durch Menschen hindurch sehen und mit dem Stethoskop (das ist ein Gerät, mit dem man Herztöne und Atemgeräusche abhören kann) in sie hineinhorchen kann, um so die richtigen Behandlungen zu finden.

Pillen und so genannte Tinkturen (das sind flüssige Medikamente) fand ich interessanter als das Operieren. Tatsächlich hätte ich diese Praxis später auch übernehmen können. Ich war zu dieser Zeit allerdings im Spital so stark verwurzelt, dass dies nicht mehr in Frage kam. Ich hatte mich nämlich bereits auf Lungenkrankheiten (Pneumologie) spezialisiert. Dies geschah eher zufällig als geplant. Nach kurzer Zeit konnte ich mir aber gar nichts anderes als Pneumologie mehr vorstellen.

Nach dem Studium trat ich einen Forschungsaufenthalt in Edinburgh (Schottland) an, wo ich mich für die Atmung im Schlaf interessierte. Forschung ist lange, harte Knochenarbeit, die mit kurzen Momenten der Faszination belohnt wird - so wie ein kurzer Gipfelaufenthalt nach einer anstrengenden Bergwanderung. Anschliessend konnte ich viele Erfahrungen in der Lungenmedizin und der gesamten Inneren Medizin sammeln, und zwar im Universitätsspital Bruderholz in Basel und am Kantonsspital Münsterlingen, wo ich mir heute die Chefarztstelle mit einem Kollegen teile.

Lungenkrankheiten und Atemnot sind etwas vom Schlimmsten, was einem Menschen passieren kann. Diesen Patienten zu helfen, kann sehr dankbar sein. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich: Besuche am Spitalbett machen, Patienten in der Praxis und auf der Notfallstation abklären, auf der Intensivstation arbeiten, Forschung betreiben, junge Ärzte ausbilden, mit anderen Kliniken zusammenarbeiten …, all das macht meinen Beruf zum Besten, den ich mir vorstellen kann.