Antonio Cozzio

Curriculum vitae PD Antonio Cozzio

Dermatologe am Unispital Zürich

 

Ich bin als jüngstes Kind einer grossen Familie in St. Gallen aufgewachsen. Ob ihr’s glaubt oder nicht, Arzt wollte ich tatsächlich seit meinem fünften Altersjahr werden, als ich selber schwer erkrankt war. Das ist aber eigentlich nicht wichtig, denn das sagt ja nichts darüber aus, ob man die Arbeit danach auch gut macht! Manchmal haben mich danach kurzfristig andere Berufe wie Bauer oder Bäcker interessiert, aber schliesslich habe ich dann doch in Fribourg und Bern Medizin studiert.

Nach dem Studium hatte ich nach einem Jahr als Assistenzarzt (das ist die Zeit nach dem theoretischen Medizinstudium, in der man die eigentliche praktische Arbeit des Arztes erlernt und sich entscheidet, ob man Augenarzt, Kinderarzt, Chirurge oder etwas anderes werden will) das Gefühl, ich müsste noch besser verstehen, wie unser Körper funktioniert. Ich bin deshalb nochmals zurück an die Universität gegangen, diesmal in Zürich, und habe dort Molekularbiologie studiert und darin auch doktoriert.

Das ist ein Forschungsgebiet, in welchem die vielen kleinen und kleinsten Vorgänge innerhalb der Zelle und zwischen den Zellen, also den Legobauteilen unseres Körpers, untersucht werden. Diese Arbeit im Labor, ziemlich weit weg von der Arbeit mit Patienten im Spital, hat mir so gut gefallen, dass ich noch für ein paar Jahre nach Stanford in Kalifornien gezogen bin, wo ich mich für Stammzellen aller Art interessierte, also für Zellen, aus denen Organe unseres Körpers teilweise nachwachsen können. Eines Morgens bin ich dann aufgewacht und habe mich gefragt, ob ich weiterhin nur im Labor arbeiten möchte oder wieder mehr mit Patienten im Spital. Da ich mich für das zweite entschlossen habe, bin ich in die Schweiz zurückgekommen, in die Hautklinik des Universitätsspitals Zürich eingetreten und habe mich zum Hautarzt (Dermatologen) ausbilden lassen.

Die Dermatologie oder die Lehre der Hautkrankheiten ist sehr spannend, weil die Haut nur etwas scheinbar Oberflächliches ist. Wenn man sie besser versteht, dann erkennt man, dass sie mit allen anderen Organen im Austausch steht und dass sich vieles, was im Inneren versteckt scheint, sich aussen auf der Haut zeigt. Und weil die Haut so schön von aussen zugänglich ist, kann man sie auch besser als viele andere Organe erforschen. Deshalb kann ich in meiner jetzigen Arbeit meine Kenntnisse aus der vorherigen molekularbiologischen Forschungsarbeit weiter brauchen, und das gefällt mir sehr gut. Zum Beispiel interessiert mich die Frage, wie die Haut sich immer wieder erneuert und wo diese Erneuerung geschieht. Dann interessieren mich aber auch die verschiedenen Formen von Hautkrebsen, die unsere Haut verunstalten und manchmal sogar zum Tod führen können.

Diese und andere Themen werden wir gemeinsam in meiner Vorlesung an der Kinderuniversität besprechen.