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Kinder-Universität Zürich

Einblicke in die Funktionen der Niere

Im Video wird erklärt, wie die Niere arbeitet.

Aufgrund der aktuellen Pandemie muss dieser Workshop leider abgesagt werden.
Kinder, die zugelassen sind, werden von uns per Mail über die Absage informiert.

Es ist klar, dass es im Körper viele Organe mit wichtigen Funktionen gibt. Aber mal ehrlich: Wusstest du, dass die Nieren genauso lebensnotwendig sind wie das Herz oder das Gehirn? Nein? Dann bist du in guter Gesellschaft, weil das auch viele Erwachsene nicht so genau wissen!

In unserer Vorlesung erklären wir deshalb, was die Nieren machen, wie sie funktionieren und warum wir mindestens eine davon zum Leben benötigen.

Wann?

Samstag, 31. Oktober 2020 | 9.30 bis 13.00 Uhr

Wer?

Kinder der 4. und 5. Klasse

Wo?

Institut für Physiologie der UZH, Standort Irchel

Detaillierte Informationen folgen bei Zulassung zur Veranstaltung.

Programmänderungen vorbehalten

Carsten A Wagner: Mehr über mich …

Seit vielen Jahren interessiere ich mich besonders für Funktionen der Niere, und wie sie in unserem Körper Säure und wichtige Mineralien wie etwa Phosphate kontrolliert.

Phosphat und geringe Mengen an Säure sind enorm wichtig, um unseren Knochen Festigkeit zu geben und dafür zu sorgen, dass alle Zellen im Körper optimal arbeiten.

Dabei finde ich es immer wieder spannend zu sehen, wie andere Lebewesen so etwa Tiere und Pflanzen, teilweise ganz ähnliche oder total unterschiedliche Möglichkeiten gefunden haben, Säure und Phosphat zu regulieren.

Als Kind und Jugendlicher habe ich viel Zeit damit verbracht, Tiere, Pflanzen und Steine im benachbarten Wald oder in den Ferien am Meer oder in den Bergen, zu beobachten und zu bestimmen. Heute mache ich dies immer noch mit viel Freude und zusammen mit meinen Kindern.

Während meines Studiums der Medizin in Deutschland, in Schottland, den USA und in der Schweiz, hatte ich die Möglichkeit, in verschiedenen Laboren zu forschen. Dabei merkte ich, dass Forschung an einer Universität eine tolle Möglichkeit ist, die Natur und die Funktionen des Körpers besser kennenzulernen.

Auch heute noch habe ich Spass am Entdecken und Experimentieren. Schön wäre es, wenn unsere Forschungsergebnisse bald schon Menschen mit Krankheiten helfen könnten.

Vartan Kurtcuoglu: Mehr über mich ...

Eigentlich wollte ich ja nicht Forscher werden.

Ich verbrachte die ersten Jahre meines Lebens in meiner armenischen Familie in Istanbul, und spielte gerne mit Freunden auf der Quartierstrasse. Als meine Eltern mir sagten, dass wir aus der Türkei in die Schweiz auswandern würden, war ich zunächst sauer. Ich sprach ja kein Deutsch, was sich dann im ersten Jahr im Kindergarten im züricherischen Winterthur als ein Problem erwies: Das einzige Spielzeug, das ich benennen konnte, war Lego. Also spielte ich Lego. Und zu Hause hockte ich oft vor dem Fernseher. Man sagt ja, zu viel Fernsehen sei nicht gut – das sage ich meinen zwei Söhnen auch – doch vom vielen Fernsehen lernte ich ganz gut Deutsch, und konnte dann meiner Kindergärtnerin sagen, dass ich mal was anderes als Lego spielen wollte. Aber Lego mag ich auch heute noch.

In der ersten Klasse sagte dann eine Expertin meinen Eltern, dass ich wohl viel Mühe in der Schule haben würde, das könne sie an meiner schlechten Schrift erkennen. Die Primarschule habe ich dann doch geschafft, aber meine Schrift ist noch immer schrecklich. Zum Glück kann ich nun auf dem Computer schreiben.

Im Langzeitgymnasium war es zunächst ziemlich streng. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, dass es viele verschiedene Lehrer für viele verschiedene Fächer gab, denen ihr eigenes Fach jeweils am wichtigsten war. Und als ich dann ans mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium wechselte, fühlte ich mich richtig wohl. Ich lernte viel und hatte viele Freunde unter meinen Klassenkameraden, die zum grössten Teil aus der Sekundarschule ans Gymnasium gekommen waren. Aber nach zwei Jahren wurde mir trotzdem langweilig. Also ging ich als Austauschschüler an eine Schule in den U.S.A., und zwar in Kalifornien. Ich lebte ein Jahr in einer tollen Gastfamilie, lernte gut Englisch und lernte meine zukünftige Frau kennen.

Zurück in der Schweiz war es an der Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, was ich dann mal werden wollte. Ein Experte meinte, dass man für gewisse Berufe nicht nur studieren müsse, sondern danach sogar noch ein Doktorat brauche – so etwas wie eine Lehre für angehende Forschende. Studieren und dann noch eine Lehre dazu, das wollte ich sicher nicht. Also entschloss ich mich, Maschinenbau zu studieren. Ein anderer Experte hatte nämlich gemeint, dass man danach noch ziemlich alles werden könne, keine Doktorat brauche und nicht viel auswendig lernen müsse. Gut auswendig lernen kann ich nicht.

Für das Studium ging ich an die ETH Zürich. In den ersten zwei Jahren lernte ich viel Mathematik und Physik und nahm dann an Forschungsprojekten von Professoren teil. Das war ein wenig wie Lego spielen mit teuren Geräten, aber ich bekam dafür Noten. Diese Arbeit gefiel mir so gut, dass ich mich doch noch für ein Doktorat entschied, obwohl ich ja ursprünglich nicht Forscher werden wollte.

Heute leite ich meine eigene Forschungsgruppe am Physiologischen Institut der Universität Zürich und befasse mich mit der Bewegung von Körperflüssigkeiten.

Dominique Loffing: Mehr über mich …

Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Zürich. Umgeben von viel Natur und begleitet von mehreren Haustieren wurde mein Interesse an den Naturwissenschaften schon früh geweckt. Dass aus diesem grossen Interesse aber einmal ein Beruf werden könnte, konnte ich mir damals als junger Mensch nicht vorstellen. Für ein Biologiestudium habe ich mich erst kurz vor der Matura entschieden. Nicht zuletzt auch ermutigt von einem begeisternden Biologielehrer.

Biologie studiert habe ich an der Universität Zürich und habe dort am Anatomischen Institut dann auch meine Doktorarbeit geschrieben. Nach Abschluss der Doktorarbeit hatte ich die Möglichkeit, im Ausland und an verschiedenen Universitäten in der Schweiz zu forschen und auch zu lehren. So sind wir als ganze Familie häufig umgezogen, bevor wir wieder zurück nach Zürich gekommen sind.

Heute liegt mein Hauptinteresse darin, besser zu verstehen, wie unseren Nieren es meistern, den Salz- und Wasserhaushalt in unserem Körper im Gleichgewicht zu halten. Egal, ob es heiss oder kalt ist, ob wir Chips oder Rübli essen, ob wir draussen spielen und rennen oder gerade faul auf dem Sofa liegen.

Johannes Loffing: Mehr über mich …

Ich bin im Sauerland in Deutschland aufgewachsen und habe dann in Münster Medizin studiert. Nachdem ich einige Zeit im Spital gearbeitet habe, bot sich mir die Möglichkeit, eine Stelle am Anatomischen Institut in Zürich anzutreten. Dort habe ich dann meine Frau kennengelernt und aus den zuerst geplanten 1 bis 2 Jahren, die ich in der Schweiz bleiben wollte, sind nun doch deutlich mehr Jahre geworden …

Nach der Geburt unseres ersten Sohnes sind wir gemeinsam nach New Hampshire, einem kleinen Bundesstaat im Nordosten der USA gezogen, um dort unsere wissenschaftliche Ausbildung fortzusetzen. Kurz nach der Rückkehr in die Schweiz wurde dann unser zweiter Sohn geboren. Nach einer weiteren Tätigkeit am Anatomischen Institut folgte eine «Tour-de-Suisse» mit mehrjährigen Aufenthalten an den Universitäten in Lausanne und Fribourg, bevor ich 2007 als Professor wieder nach Zürich an das Anatomische Institut zurückkam.

Die vielen Umzüge waren zwar manchmal anstrengend, aber haben uns erlaubt, eine Vielzahl neuer Dinge und Menschen kennenzulernen und haben unser Leben sehr bereichert. Auch unsere Kinder haben diese Wanderjahre genossen, auch wenn es für sie einige Schulwechsel bedeutete. Nun sind sie selbst erwachsen und studieren an der ETH in Zürich bzw. an der Universität in Fribourg.

Als Professor unterrichte ich nun selbst Medizinstudierende und versuche, ihnen den Aufbau des Menschen und seiner Organe zu erklären. Für die Untersuchung der kleinsten Bestandteile der Organe, den sogenannten Zellen, nutzen wir Mikroskope, die ähnlich wie Ferngläser funktionieren und uns erlauben, vergrössert Dinge zu sehen, die wir mit dem blossen Auge gar nicht erkennen würden.

Meine Forschungsgruppe besteht aus vielen jungen Leuten aus unterschiedlichen Ländern. Wir beschäftigen uns mit dem Aufbau und der Funktion der Nieren. Die Nieren bilden den Urin und regeln den Blutdruck. Uns interessiert besonders, wie unsere Ernährung die Nieren beeinflusst und wie eine Störung der Nierenfunktion einen Bluthochdruck verursachen kann. Bluthochdruck ist ein grosses medizinisches Problem, da der hohe Druck das Herz und die Blutgefässe schädigt. Dies kann Herzinfarkte und andere Erkrankungen verursachen.    

Weiterführende Informationen

Carsten Wagner

Prof. Dr. Carsten Wagner, Professor für Physiologie, UZH

Jan Loffing

Prof. Dr. Jan Loffing, Professor für Anatomie, UZH

Dr. Dominique Loffing

Dr. Dominique Loffing, Physiologin, UZH

Vartan Kurtcuoglu

Prof. Dr. Vartan Kurtcuoglu, Professor für Physiologie, UZH